Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA)

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Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA)

Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA) bei Hunden

Die Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA), auch bekannt als Immunvermittelte Hämolytische Anämie (IMHA), ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen roten Blutkörperchen angreift und zerstört. Dies führt zu einer Anämie (Blutarmut) und beeinträchtigt den Sauerstofftransport im Körper des Hundes. Ohne schnelle Behandlung kann AIHA lebensbedrohlich sein. Sie tritt häufig plötzlich auf und erfordert eine intensive medizinische Betreuung.

Ursachen der Autoimmunhämolytischen Anämie bei Hunden

Bei AIHA handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem des Hundes fälschlicherweise die roten Blutkörperchen als fremd erkennt und zerstört. Zu den Hauptursachen und Risikofaktoren gehören:

  • Primäre (idiopathische) AIHA: In den meisten Fällen ist die Ursache unbekannt, und die Erkrankung entwickelt sich ohne erkennbare Auslöser. Sie tritt spontan auf, und es gibt keinen äußeren Grund für die Autoimmunreaktion.
  • Sekundäre AIHA: Die Zerstörung der roten Blutkörperchen kann auch als Folge einer zugrunde liegenden Erkrankung oder eines Auslösers auftreten, wie z. B.:some text
    • Infektionen (z. B. Babesiose oder Ehrlichiose)
    • Krebs oder Tumore
    • Nebenwirkungen von Medikamenten
    • Toxine oder Impfstoffe
    • Genetische Prädisposition: Bestimmte Hunderassen wie Cocker Spaniels, Pudel und Old English Sheepdogs sind anfälliger für AIHA.

Symptome der Autoimmunhämolytischen Anämie bei Hunden

Die Symptome der AIHA entstehen durch den Mangel an roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff im Körper transportieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Blasses Zahnfleisch: Blasses oder gelbliches (ikterisches) Zahnfleisch ist ein typisches Zeichen einer Anämie.
  • Schwäche und Lethargie: Hunde mit AIHA sind oft schwach, müde und zeigen wenig Interesse an körperlicher Aktivität.
  • Atemnot: Da weniger Sauerstoff im Blut transportiert wird, kann der Hund schneller außer Atem geraten.
  • Dunkler Urin: Die Zerstörung der roten Blutkörperchen kann zu einer erhöhten Ausscheidung von Hämoglobin führen, was den Urin dunkel färben kann.
  • Gelbsucht (Ikterus): Bei starker Zerstörung der roten Blutkörperchen kann es zu einer Gelbfärbung der Haut, des Zahnfleisches und der Augen kommen.
  • Fieber: Entzündungen durch die Autoimmunreaktion können zu Fieber führen.
  • Appetitlosigkeit: Der Hund kann das Interesse am Futter verlieren und abnehmen.

Diagnose der Autoimmunhämolytischen Anämie bei Hunden

Die Diagnose von AIHA erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Symptomen, Bluttests und weiteren diagnostischen Verfahren:

  • Blutbild: Ein vollständiges Blutbild zeigt eine verminderte Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie) sowie eine mögliche Zunahme von unreifen roten Blutkörperchen (Retikulozyten), was auf eine Reaktion des Knochenmarks hinweist.
  • Coombs-Test: Dieser spezielle Test wird verwendet, um Antikörper nachzuweisen, die an die roten Blutkörperchen gebunden sind. Ein positiver Coombs-Test unterstützt die Diagnose von AIHA.
  • Blutausstrich: Eine mikroskopische Untersuchung des Blutes kann helfen, die Zerstörung der roten Blutkörperchen zu bestätigen.
  • Biochemische Tests: Tests zur Überprüfung der Organfunktion, insbesondere der Leber- und Nierenwerte, werden durchgeführt, um den Schweregrad der Erkrankung und mögliche Komplikationen zu bewerten.
  • Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen können Röntgen oder Ultraschall verwendet werden, um nach zugrunde liegenden Ursachen wie Tumoren oder Infektionen zu suchen.

Behandlung der Autoimmunhämolytischen Anämie bei Hunden

Die Behandlung von AIHA zielt darauf ab, die Zerstörung der roten Blutkörperchen zu stoppen, die Anämie zu korrigieren und mögliche Auslöser der Erkrankung zu behandeln. Zu den häufigsten Behandlungsansätzen gehören:

  • Immunsuppressive Medikamente: Kortikosteroide wie Prednisolon sind die Erstlinientherapie, um die Immunreaktion zu unterdrücken. In schwereren Fällen können zusätzlich andere Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Cyclosporin eingesetzt werden.
  • Bluttransfusionen: Bei starkem Blutverlust oder lebensbedrohlicher Anämie kann eine Bluttransfusion erforderlich sein, um die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten, bis das Immunsystem unter Kontrolle ist.
  • Antikoagulantien: Da AIHA das Risiko von Blutgerinnseln (Thrombosen) erhöht, können gerinnungshemmende Medikamente verschrieben werden.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Falls eine sekundäre AIHA vorliegt, wird die zugrunde liegende Ursache, wie eine Infektion oder ein Tumor, ebenfalls behandelt.
  • Intensive Pflege: Schwere Fälle von AIHA erfordern oft einen Aufenthalt in der Tierklinik, um den Hund intensiv zu überwachen und auf Veränderungen im Zustand schnell reagieren zu können.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose von AIHA bei Hunden hängt von der Schwere der Erkrankung, der Reaktion auf die Behandlung und dem Vorhandensein von Komplikationen ab. Einige Hunde sprechen gut auf die Therapie an und erholen sich vollständig, während andere einen chronischen Verlauf haben können oder Rückfälle erleiden. Komplikationen wie Thrombosen oder Organversagen können die Prognose verschlechtern.

Nach der Akutbehandlung sind regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Blutuntersuchungen notwendig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und die Dosierung der Medikamente anzupassen. Viele Hunde müssen über Monate oder sogar lebenslang mit immunsuppressiven Medikamenten behandelt werden.

Prävention der Autoimmunhämolytischen Anämie bei Hunden

Da die Ursachen für die primäre AIHA weitgehend unbekannt sind, gibt es keine spezifischen Präventionsmaßnahmen. Einige Maßnahmen können jedoch das Risiko für die Entwicklung einer sekundären AIHA verringern:

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Früherkennung von Infektionen, Tumoren oder anderen zugrunde liegenden Krankheiten kann dazu beitragen, das Risiko einer sekundären AIHA zu reduzieren.
  • Vorsicht bei Medikamenten: Achten Sie auf mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten, die mit AIHA in Verbindung gebracht werden können, und besprechen Sie alternative Therapien mit Ihrem Tierarzt.
  • Impfungen: Impfungen sollten nur nach Absprache mit dem Tierarzt durchgeführt werden, insbesondere bei Hunden mit einem erhöhten Risiko für Autoimmunerkrankungen.

Zusammenfassung

Die Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA) ist eine schwere Erkrankung, bei der das Immunsystem die roten Blutkörperchen zerstört und zu einer lebensbedrohlichen Anämie führt. Eine frühzeitige Diagnose und sofortige Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten und in einigen Fällen Bluttransfusionen sind entscheidend, um das Leben des Hundes zu retten. Obwohl die Behandlung oft erfolgreich ist, erfordert die Krankheit eine intensive Nachsorge und in vielen Fällen eine langfristige Therapie, um Rückfälle zu verhindern.

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