BARF (Biologisch Artgerechte Rohfütterung)

Home
Glossar
BARF (Biologisch Artgerechte Rohfütterung)

BARF (Biologisch Artgerechte Rohfütterung) für Hunde: Eine umfassende Einführung

BARF (Biologisch Artgerechte Rohfütterung) ist ein Fütterungskonzept, das auf der Ernährung von Hunden mit rohen Lebensmitteln basiert, um die natürliche Ernährung ihrer Vorfahren, insbesondere Wölfe, nachzuahmen. Diese Fütterungsmethode erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, da sie als gesunde und artgerechte Alternative zu kommerziellem Hundefutter angesehen wird.

Was ist BARF?

BARF ist ein Ernährungssystem, das darauf abzielt, Hunden eine ausgewogene und nährstoffreiche Rohkost-Diät zu bieten. Die Grundlage besteht aus rohem Fleisch, Knochen, Organen sowie einer Ergänzung von Gemüse, Obst und gelegentlich Getreide. Die Hauptbestandteile einer BARF-Diät sind:

Rohe Fleischquellen: Rind, Huhn, Lamm, Wild, Truthahn oder Fisch bieten wichtige Proteine.

Knochen: Knochen liefern Kalzium und Phosphor für gesunde Knochen und Zähne.

Innereien: Leber, Nieren, Herz und andere Organe versorgen den Hund mit essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen.

Gemüse und Obst: Diese sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen und unterstützen das Verdauungssystem.

Zusätze: Öle (wie Lachsöl), Eierschalenpulver und Kräuter können hinzugefügt werden, um den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren, Kalzium und anderen Nährstoffen zu decken.

Vorteile der BARF-Ernährung

Die Rohfütterung nach BARF bietet viele potenzielle Vorteile, die häufig von den Befürwortern betont werden:

1. Gesundere Zähne und Zahnfleisch

Das Kauen auf rohem Fleisch und Knochen fördert die Zahnreinigung und reduziert Zahnsteinbildung, was zu einer besseren Mundgesundheit führt.

2. Glänzendes Fell und gesunde Haut

Die Ernährung mit hochwertigen Proteinen und essentiellen Fettsäuren, wie sie in Fleisch und Ölen vorkommen, kann zu einem glänzenden Fell und gesunder Haut beitragen.

3. Verbesserte Verdauung

Viele BARF-Befürworter berichten, dass ihre Hunde weniger Blähungen haben und besser verdauen. Der Stuhlgang ist oft kleiner und geruchsärmer.

4. Gewichtskontrolle

BARF kann dazu beitragen, das Gewicht eines Hundes besser zu kontrollieren, da es eine Ernährung mit natürlichen, unverarbeiteten Zutaten ermöglicht.

5. Weniger Futterunverträglichkeiten und Allergien

Hunde, die auf bestimmtes Trockenfutter oder Zusatzstoffe allergisch reagieren, können von der Umstellung auf BARF profitieren, da diese Diät klarer definierte Inhaltsstoffe enthält.

Risiken und Herausforderungen der BARF-Ernährung

Trotz der potenziellen Vorteile gibt es auch Risiken und Herausforderungen, die bei der Umsetzung einer BARF-Diät berücksichtigt werden sollten:

1. Mangelernährung

Eine unsachgemäße Zusammenstellung der BARF-Rationen kann zu Nährstoffmängeln führen. Es ist wichtig, das Verhältnis von Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse und Zusatzstoffen genau abzustimmen, um sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält.

2. Gefahr durch Krankheitserreger

Rohe Lebensmittel, insbesondere Fleisch, können Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien und E. coli enthalten. Diese Bakterien können sowohl den Hund als auch die Menschen im Haushalt infizieren. Sorgfältige Handhabung und Hygiene sind daher bei der Rohfütterung entscheidend.

3. Zeit- und Kostenaufwand

BARF ist oft zeitaufwändiger als kommerzielles Hundefutter. Die richtige Zusammenstellung der Mahlzeiten, das Einkaufen von frischen Zutaten und die Lagerung von rohen Lebensmitteln erfordern Planung. Auch kann BARF je nach Fleischquelle teurer sein als herkömmliches Trocken- oder Nassfutter.

4. Gefahr durch unsachgemäße Knochenfütterung

Knochen, die nicht roh sind oder falsch verarbeitet werden, können splittern und Verdauungsprobleme oder sogar Verletzungen im Verdauungstrakt des Hundes verursachen. Nur weiche, rohe Knochen sollten in Maßen gefüttert werden.

Wie startet man mit BARF?

Der Wechsel zu BARF erfordert sorgfältige Planung und häufig eine langsame Umstellung, um das Verdauungssystem des Hundes nicht zu überfordern. Hier sind einige Schritte, um erfolgreich zu BARF zu wechseln:

1. Informieren und Berechnen

Es ist wichtig, sich vor der Umstellung genau über die Anforderungen des Hundes zu informieren. Die tägliche Futtermenge sollte etwa 2-3% des Körpergewichts des Hundes betragen. Diese Menge muss aufgeteilt werden in Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse und ggf. Zusätze.

2. Schrittweise Umstellung

Die Einführung von rohem Futter sollte schrittweise erfolgen. Beginnen Sie mit leicht verdaulichen Fleischsorten (z.B. Huhn) und fügen Sie nach und nach andere Bestandteile wie Gemüse und Innereien hinzu.

3. Regelmäßige Überprüfung

Es ist ratsam, den Hund regelmäßig vom Tierarzt untersuchen zu lassen, insbesondere um den Nährstoffhaushalt zu überwachen. Bluttests können helfen, festzustellen, ob der Hund ausreichend versorgt ist.

Fazit: Ist BARF die richtige Wahl für meinen Hund?

BARF bietet eine natürliche und anpassbare Ernährungsweise für Hunde, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten werden kann. Es erfordert jedoch fundiertes Wissen und Engagement, um sicherzustellen, dass der Hund ausgewogen ernährt wird und keine gesundheitlichen Risiken eingeht. Wer bereit ist, den Mehraufwand in Kauf zu nehmen, kann viele gesundheitliche Vorteile für seinen Hund erzielen. Dennoch sollten sich Hundebesitzer vor der Umstellung umfassend informieren und im Zweifelsfall einen Tierarzt oder einen spezialisierten Ernährungsberater hinzuziehen.

Deine kostenlose
Futterberatung
mit Oh Bella.

Freie Slots sind aktuell verfügbar