Begleithundeprüfung

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Begleithundeprüfung

Was ist die Begleithundeprüfung?

Die Begleithundeprüfung (BH), offiziell auch als Begleithundprüfung mit Verhaltenstest bezeichnet, ist ein grundlegender Eignungstest für Hunde und ihre Halter. Sie überprüft das Gehorsam, die Sozialverträglichkeit und das Verhalten des Hundes im Alltag. Die Prüfung ist oft die Voraussetzung, um an Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Schutzhundesport teilzunehmen. Auch für Hunde, die in städtischen Gebieten leben oder an Wettkämpfen teilnehmen sollen, ist sie eine wichtige Grundlage.

Ziele der Begleithundeprüfung

  • Gehorsam und Kontrolle: Der Hund muss auf die Kommandos des Halters hören und sich in verschiedenen Situationen sicher führen lassen.
  • Verkehrssicherheit: Der Hund wird auf sein Verhalten im Straßenverkehr und in Alltagssituationen getestet, um sicherzustellen, dass er auch in stressigen Umgebungen kontrollierbar ist.
  • Sozialverträglichkeit: Das Verhalten des Hundes gegenüber anderen Hunden und Menschen wird bewertet. Aggressives oder unsicheres Verhalten sollte dabei nicht gezeigt werden.
  • Grundlage für Hundesport: Die BH ist oft die Voraussetzung für die Teilnahme an Hundesportarten wie Agility, Schutzhundsport oder Obedience.

Ablauf der Begleithundeprüfung

Die Begleithundeprüfung besteht aus zwei Hauptteilen: dem Gehorsamsteil auf dem Übungsplatz und dem Verhaltenstest im Straßenverkehr.

1. Gehorsamsteil auf dem Übungsplatz

Im Gehorsamsteil werden grundlegende Kommandos überprüft, die der Hund präzise und zuverlässig ausführen muss. Dieser Teil wird nach einem festgelegten Schema durchgeführt.

  • Leinenführigkeit: Der Hund muss an lockerer Leine neben dem Hundeführer gehen und auf Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ reagieren. Der Richter bewertet dabei die Konzentration des Hundes und die Zusammenarbeit mit dem Halter.
  • Freifolge: Der Hund wird ohne Leine geführt und muss auch hier zuverlässig neben dem Halter bleiben und auf Kommandos hören.
  • Sitz aus der Bewegung: Während der Hundeführer in Bewegung ist, bekommt der Hund das Kommando „Sitz“. Der Hund muss sich sofort setzen und in dieser Position bleiben, während der Hundeführer sich entfernt.
  • Platz mit Abrufen: Der Hund wird ins „Platz“ gelegt und muss auf Kommando zu seinem Halter zurückgerufen werden. Dabei sollte er schnell und direkt auf den Hundeführer zulaufen und korrekt vor ihm sitzen.
  • Ablage unter Ablenkung: Der Hund wird ins „Platz“ gelegt und bleibt in dieser Position, während ein anderer Hund den Gehorsamsteil absolviert. Der Hund darf sich dabei nicht von der Ablenkung beeinflussen lassen.

2. Verkehrsteil (Verhaltenstest im Straßenverkehr)

Im zweiten Teil der Prüfung wird das Verhalten des Hundes in alltäglichen Situationen im öffentlichen Raum überprüft. Der Hund wird dabei auf seine Umweltverträglichkeit getestet.

  • Begegnung mit Fußgängern: Der Hund wird an der Leine geführt und muss ruhig bleiben, wenn er an Fußgängern oder Gruppen von Menschen vorbeigeht.
  • Verhalten gegenüber anderen Hunden: Der Hund soll in der Nähe anderer Hunde ruhig bleiben und keine aggressiven oder ängstlichen Reaktionen zeigen.
  • Verhalten im Straßenverkehr: Der Hund wird auf sein Verhalten im Verkehr getestet, z. B. beim Überqueren von Straßen oder bei der Begegnung mit Autos und Fahrrädern.
  • Verhalten beim Anbinden: Der Hund wird für kurze Zeit angebunden, während der Hundeführer außer Sichtweite geht. Der Hund sollte in dieser Zeit ruhig bleiben und sich nicht aufregen oder unruhig werden.

Anforderungen für die Begleithundeprüfung

  • Mindestalter des Hundes: Der Hund muss mindestens 15 Monate alt sein, um an der Begleithundeprüfung teilnehmen zu können. Jüngere Hunde haben oft nicht die nötige Konzentration und Reife.
  • Sachkundenachweis des Hundeführers: Der Hundeführer muss in einigen Fällen einen Sachkundenachweis vorlegen, um seine Kenntnisse im Umgang mit Hunden zu belegen.
  • Impfungen und Gesundheit: Der Hund muss gesund und vollständig geimpft sein. Der Impfnachweis wird vor Beginn der Prüfung überprüft.
  • Chip- oder Tätowierungsnummer: Der Hund muss durch einen Mikrochip oder eine Tätowierung eindeutig identifizierbar sein.

Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung

Die Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung erfordert regelmäßiges und strukturiertes Training, um die geforderten Übungen sicher und zuverlässig zu beherrschen. Hier sind einige Tipps für die Vorbereitung:

  1. Gehorsamstraining festigen: Der Hund sollte die grundlegenden Kommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Fuß“ und „Hier“ sicher beherrschen. Üben Sie diese Kommandos regelmäßig und in verschiedenen Umgebungen, um den Hund auf unterschiedliche Situationen vorzubereiten.
  2. Ablenkungen einbauen: Da der Hund während der Prüfung vielen Ablenkungen ausgesetzt sein wird, sollten Sie das Training schrittweise erschweren, indem Sie Ablenkungen hinzufügen (z. B. andere Hunde, laute Geräusche oder ungewohnte Umgebungen).
  3. Verkehrstraining: Gehen Sie mit dem Hund regelmäßig in belebte Gebiete, um ihn an den Straßenverkehr, Fußgänger und Fahrräder zu gewöhnen.
  4. Ruhe und Konzentration üben: Die „Ablage unter Ablenkung“ ist eine Herausforderung für viele Hunde. Trainieren Sie das „Platz“ und „Bleib“ unter unterschiedlichen Bedingungen, damit der Hund ruhig und konzentriert bleibt.
  5. Belohnungssystem aufbauen: Nutzen Sie Leckerlis oder Spielzeug, um den Hund während des Trainings zu motivieren. Achten Sie darauf, die Belohnungen schrittweise zu reduzieren, damit der Hund lernt, auch ohne ständige Belohnung zuverlässig zu arbeiten.
  6. Training in einem Verein: In vielen Hundesportvereinen gibt es spezielle Kurse zur Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung. Hier kann Ihr Hund gezielt unter Anleitung von erfahrenen Trainern auf die Prüfung vorbereitet werden.

Vorteile der Begleithundeprüfung

  • Verbesserte Kontrolle: Die Prüfung stellt sicher, dass der Hund gut erzogen und in verschiedenen Situationen kontrollierbar ist. Dies erhöht die Sicherheit im Alltag, vor allem im Straßenverkehr.
  • Grundlage für Hundesport: Für viele Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Schutzhundesport ist die bestandene Begleithundeprüfung eine Voraussetzung.
  • Stärkere Bindung: Durch das gemeinsame Training und die intensive Vorbereitung verbessert sich die Bindung zwischen Hund und Halter.
  • Sozialverträglichkeit: Die Prüfung legt großen Wert auf das Verhalten des Hundes gegenüber Menschen und anderen Hunden, was zu einem sozial verträglicheren Verhalten im Alltag führt.

Kosten der Begleithundeprüfung

Die Kosten für die Begleithundeprüfung variieren je nach Verein und Prüfungsort. In der Regel liegen die Kosten zwischen 20 und 50 Euro für die Teilnahme an der Prüfung. Hinzu kommen eventuell Gebühren für die Mitgliedschaft in einem Hundeverein und für Trainingseinheiten zur Vorbereitung auf die Prüfung.

Zusammenfassung

Die Begleithundeprüfung ist eine wichtige Grundlage für das sichere und kontrollierte Verhalten von Hunden im Alltag. Sie stellt sicher, dass der Hund gehorsam, sozial verträglich und verkehrssicher ist. Mit einer gründlichen Vorbereitung und regelmäßigen Trainingseinheiten kann die Prüfung erfolgreich absolviert werden und dient als Grundlage für weiterführende Hundesportarten.

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