Blutanalyse

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Was ist eine Blutanalyse bei Hunden?

Eine Blutanalyse bei Hunden ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem das Blut des Hundes untersucht wird, um wichtige Informationen über seinen Gesundheitszustand zu gewinnen. Bluttests liefern Einblicke in die Funktionsweise verschiedener Organe, das Immunsystem und die Stoffwechselprozesse des Körpers. Sie können helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, den Verlauf einer Krankheit zu überwachen oder vor chirurgischen Eingriffen sicherzustellen, dass der Hund in einem guten Allgemeinzustand ist.

Wann wird eine Blutanalyse durchgeführt?

Eine Blutanalyse wird aus verschiedenen Gründen durchgeführt:

  • Routineuntersuchung: Regelmäßige Blutuntersuchungen helfen, den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu überwachen und frühzeitig mögliche Erkrankungen zu erkennen.
  • Diagnose von Krankheiten: Bei Verdacht auf eine Krankheit wie Anämie, Nieren- oder Lebererkrankungen, Infektionen oder Stoffwechselstörungen liefert eine Blutanalyse wichtige Informationen zur Diagnose.
  • Vor Operationen: Vor einem chirurgischen Eingriff wird häufig eine Blutanalyse durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Hund gesund genug für die Operation ist und um mögliche Risiken zu minimieren.
  • Verlaufskontrolle: Bei chronischen Erkrankungen, wie Diabetes oder Nierenerkrankungen, wird die Blutanalyse eingesetzt, um den Krankheitsverlauf und die Wirkung der Behandlung zu überwachen.
  • Vergiftungsverdacht: Bei Symptomen einer Vergiftung kann eine Blutanalyse helfen, den Auslöser zu identifizieren.

Arten von Bluttests bei Hunden

Es gibt verschiedene Arten von Bluttests, die je nach vermuteter Erkrankung oder Fragestellung durchgeführt werden. Zu den häufigsten gehören:

1. Komplettes Blutbild (CBC, Complete Blood Count)

Das komplette Blutbild gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Blutes und liefert Informationen über:

  • Rote Blutkörperchen (Erythrozyten): Diese Zellen transportieren Sauerstoff durch den Körper. Niedrige Werte deuten auf Anämie hin, während hohe Werte auf Dehydratation oder andere Erkrankungen hindeuten können.
  • Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): Sie sind Teil des Immunsystems. Erhöhte Werte deuten auf Infektionen, Entzündungen oder Stress hin, während niedrige Werte auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten können.
  • Blutplättchen (Thrombozyten): Diese Zellen sind für die Blutgerinnung verantwortlich. Niedrige Werte können auf Blutgerinnungsstörungen hinweisen.

2. Blutchemie (Biochemisches Profil)

Dieser Test untersucht die Konzentration verschiedener Enzyme, Elektrolyte und Substanzen im Blut, um die Funktion der Organe zu beurteilen:

  • Nierenwerte (BUN, Kreatinin): Diese Werte geben Aufschluss über die Nierenfunktion. Erhöhte Werte deuten auf Niereninsuffizienz oder Nierenversagen hin.
  • Leberwerte (ALT, AST, Bilirubin): Die Konzentration dieser Enzyme und Substanzen gibt Hinweise auf die Gesundheit der Leber und die Gallengänge.
  • Blutzucker (Glukose): Dieser Wert ist wichtig zur Diagnose von Diabetes oder Hypoglykämie.
  • Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid): Diese Mineralien sind für die Flüssigkeits- und Elektrolytbalance im Körper entscheidend. Abweichungen können auf Dehydration, Nierenerkrankungen oder hormonelle Störungen hinweisen.
  • Proteine (Albumin, Globulin): Diese Werte helfen, den Zustand des Immunsystems, der Leber und der Nieren zu beurteilen.

3. Spezifische Bluttests

In einigen Fällen können spezifische Bluttests durchgeführt werden, um bestimmte Erkrankungen oder Infektionen zu diagnostizieren:

  • Schilddrüsenhormone (T4): Ein Test auf Schilddrüsenhormone hilft bei der Diagnose von Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder -überfunktion (Hyperthyreose).
  • Herzwurmtest: Dieser Test überprüft das Vorhandensein von Herzwurm-Antigenen, die durch Mückenstiche übertragen werden.
  • Cushing- oder Addison-Krankheit: Ein spezieller ACTH-Stimulationstest oder ein Dexamethason-Suppressionstest misst die Funktion der Nebennieren.

Ablauf einer Blutanalyse bei Hunden

Die Blutanalyse bei Hunden ist ein schneller und relativ unkomplizierter Vorgang. Der Ablauf sieht in der Regel folgendermaßen aus:

  1. Blutentnahme: Der Tierarzt entnimmt eine kleine Menge Blut aus einer Vene, üblicherweise aus der Vorderpfote oder dem Halsbereich. Bei ruhigen Hunden erfolgt dies oft ohne Narkose, nervöse oder ängstliche Hunde können leicht beruhigt werden.
  2. Analyse: Je nach Verfügbarkeit wird das Blut entweder in der Praxis mit speziellen Geräten untersucht oder zur Analyse in ein externes Labor geschickt. Einige Ergebnisse liegen sofort vor, während andere Tests einige Tage dauern können.
  3. Ergebnisinterpretation: Der Tierarzt interpretiert die Ergebnisse der Blutanalyse und erklärt dem Besitzer, ob Auffälligkeiten bestehen und welche weiteren Schritte erforderlich sind.

Vorteile der Blutanalyse

Die Blutanalyse bietet zahlreiche Vorteile und ist ein unverzichtbares Werkzeug in der tierärztlichen Diagnostik:

  • Früherkennung von Krankheiten: Viele Krankheiten zeigen erst in einem fortgeschrittenen Stadium äußere Symptome. Bluttests ermöglichen es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.
  • Überwachung des Gesundheitszustands: Bei älteren Hunden oder Hunden mit chronischen Erkrankungen können regelmäßige Blutuntersuchungen den Verlauf der Krankheit überwachen und Anpassungen der Therapie ermöglichen.
  • Präoperative Sicherheit: Vor einem chirurgischen Eingriff liefert eine Blutanalyse wichtige Informationen über die Organfunktionen des Hundes und minimiert Risiken während der Operation.
  • Anpassung der Medikation: Für Hunde, die dauerhaft Medikamente einnehmen, kann eine Blutanalyse erforderlich sein, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie zu überprüfen.

Risiken und Nebenwirkungen

Die Risiken einer Blutanalyse bei Hunden sind sehr gering. Zu den seltenen Komplikationen gehören:

  • Blutergüsse an der Entnahmestelle: In seltenen Fällen kann es an der Einstichstelle zu einem kleinen Bluterguss kommen, der jedoch harmlos ist und schnell abheilt.
  • Unwohlsein: Einige Hunde empfinden die Blutentnahme als unangenehm oder stressig, aber die meisten Tiere erholen sich schnell.
  • Narkoserisiko: Falls eine leichte Sedierung notwendig ist, besteht ein minimales Risiko von Nebenwirkungen, insbesondere bei älteren oder kranken Hunden.

Wann ist eine Blutanalyse notwendig?

Eine Blutanalyse wird in verschiedenen Situationen durchgeführt:

  • Routinekontrollen: Besonders bei älteren Hunden oder Hunden mit Vorerkrankungen ist eine regelmäßige Blutanalyse sinnvoll, um den Gesundheitszustand zu überwachen.
  • Vor chirurgischen Eingriffen: Vor einer Operation sollte der Tierarzt durch eine Blutanalyse sicherstellen, dass der Hund die Narkose gut verträgt und keine verborgenen Gesundheitsprobleme vorliegen.
  • Bei Krankheitsverdacht: Wenn der Hund Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit oder Lethargie zeigt, kann eine Blutanalyse helfen, die Ursache zu finden.
  • Überwachung von Therapien: Bei langfristiger Medikamentengabe, etwa bei Schilddrüsen- oder Nierenproblemen, wird der Blutstatus regelmäßig überprüft, um die Behandlung anzupassen.

Kosten einer Blutanalyse bei Hunden

Die Kosten für eine Blutanalyse bei Hunden hängen vom Umfang der Untersuchung und der Art der durchgeführten Tests ab. Ein einfaches Blutbild kostet in der Regel zwischen 30 und 60 Euro. Umfangreichere Tests, die die Organfunktionen und spezifische Blutwerte untersuchen, können zwischen 100 und 200 Euro kosten. Spezialisierte Tests, wie der Herzwurmtest oder der ACTH-Stimulationstest, können teurer sein.

Zusammenfassung

Die Blutanalyse ist eine unverzichtbare diagnostische Methode, die umfassende Informationen über den Gesundheitszustand eines Hundes liefert. Sie hilft, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, die Organfunktionen zu überwachen und individuelle Therapien anzupassen. Die Durchführung ist unkompliziert und bietet Tierärzten eine wichtige Grundlage, um den Hund bestmöglich zu behandeln.

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