Chronische Magenerkrankungen (Chronische Gastritis)

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Chronische Magenerkrankungen (Chronische Gastritis)

Chronische Magenerkrankungen (Chronische Gastritis) bei Hunden

Chronische Gastritis ist eine langfristige Entzündung der Magenschleimhaut bei Hunden, die über Wochen bis Monate andauert und zu anhaltenden Verdauungsproblemen führt. Diese Erkrankung verursacht wiederkehrendes Erbrechen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen. Ohne Behandlung kann sie zu schwerwiegenden Komplikationen wie Magengeschwüren oder Mangelernährung führen. Chronische Gastritis erfordert eine genaue Diagnose und eine langfristige Behandlungsstrategie, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Ursachen der chronischen Gastritis bei Hunden

Chronische Gastritis kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die eine anhaltende Entzündung der Magenschleimhaut verursachen. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Futterunverträglichkeiten oder Allergien: Bestimmte Futtermittel oder Inhaltsstoffe können bei einigen Hunden eine chronische Reizung oder allergische Reaktionen der Magenschleimhaut verursachen.
  • Parasitenbefall: Magen-Darm-Parasiten wie Giardien, Hakenwürmer oder Spulwürmer können eine chronische Entzündung des Magens auslösen.
  • Bakterielle Infektionen: Helicobacter spp. und andere Bakterien können die Magenschleimhaut infizieren und zu einer langanhaltenden Entzündung führen.
  • Langanhaltende Einnahme von Medikamenten: Die langfristige Verwendung von entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs) wie Aspirin oder Corticosteroiden kann die Magenschleimhaut schädigen und zu einer chronischen Gastritis führen.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei einigen Hunden kann eine autoimmune Reaktion gegen die körpereigene Magenschleimhaut auftreten, was zu einer chronischen Entzündung führt.
  • Chronische Nierenerkrankung: Hunde mit Nierenproblemen neigen aufgrund von erhöhten Toxinen im Blut zu einer gereizten Magenschleimhaut.
  • Stress und Angst: Langfristiger Stress kann die Magensäureproduktion erhöhen und die Schleimhaut reizen, was eine Gastritis begünstigt.

Symptome der chronischen Gastritis bei Hunden

Die Symptome einer chronischen Gastritis entwickeln sich oft allmählich und können über lange Zeit bestehen bleiben. Typische Anzeichen sind:

  • Wiederkehrendes Erbrechen: Hunde mit chronischer Gastritis erbrechen häufig, oft kurz nach dem Fressen. Das Erbrochene kann Galle, Schleim oder teilweise verdaute Nahrung enthalten.
  • Appetitlosigkeit: Viele betroffene Hunde verlieren das Interesse an Futter, was zu Gewichtsverlust und Mangelernährung führen kann.
  • Abdominale Schmerzen: Hunde zeigen häufig Unwohlsein oder Schmerzen im Bauchbereich, was sich durch gekrümmte Haltung, Unruhe oder übermäßiges Lecken des Bauchbereichs äußern kann.
  • Blut im Erbrochenen oder Stuhl: In schweren Fällen kann es zu blutigem Erbrechen oder dunklem, teerartigem Stuhl kommen, was auf Magenblutungen hindeutet.
  • Blähungen und Durchfall: Einige Hunde zeigen neben Erbrechen auch Anzeichen von Durchfall und Blähungen.
  • Lethargie und Schwäche: Durch die anhaltende Verdauungsstörung fühlen sich betroffene Hunde oft schwach und müde.

Diagnose der chronischen Gastritis bei Hunden

Die Diagnose einer chronischen Gastritis erfordert eine gründliche Untersuchung des Hundes, um andere Krankheiten auszuschließen und die genaue Ursache der Entzündung festzustellen:

  • Anamnese und klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird die Krankengeschichte des Hundes erfragen, um Informationen über Fütterungsgewohnheiten, Erbrechen und andere Symptome zu erhalten, sowie den Bauch des Hundes auf Schmerzen abtasten.
  • Bluttests: Ein vollständiges Blutbild und biochemische Tests können helfen, Entzündungen oder zugrunde liegende Erkrankungen wie Nierenprobleme oder Lebererkrankungen zu erkennen.
  • Kotuntersuchung: Eine Kotprobe wird auf Parasiten und Bakterien untersucht, die die Magenschleimhaut reizen könnten.
  • Röntgen oder Ultraschall: Diese bildgebenden Verfahren können verwendet werden, um strukturelle Probleme wie Tumore oder Fremdkörper auszuschließen.
  • Endoskopie mit Biopsie: Eine Endoskopie ermöglicht es dem Tierarzt, die Magenschleimhaut direkt zu untersuchen. Während der Untersuchung können Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden, um die Ursache der Gastritis zu identifizieren, z. B. Infektionen oder eine autoimmune Reaktion.

Behandlung der chronischen Gastritis bei Hunden

Die Behandlung der chronischen Gastritis richtet sich nach der Ursache der Erkrankung und zielt darauf ab, die Entzündung der Magenschleimhaut zu reduzieren und die Symptome zu lindern:

  • Diätumstellung: Hunde mit chronischer Gastritis profitieren häufig von einer speziellen Diät, die leicht verdaulich und fettarm ist. Eine hypoallergene Diät kann helfen, Futterunverträglichkeiten oder Allergien auszuschließen. Eine Ernährung in mehreren kleinen, häufigen Mahlzeiten entlastet den Magen zusätzlich.
  • Medikamente zur Reduzierung der Magensäure: Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder H2-Rezeptorblocker wie Famotidin werden verschrieben, um die Magensäureproduktion zu verringern und die Magenschleimhaut zu schützen.
  • Antiemetika: Bei starkem Erbrechen können Medikamente wie Maropitant eingesetzt werden, um das Erbrechen zu unterdrücken und die Übelkeit zu lindern.
  • Antibiotika: Bei nachgewiesenen bakteriellen Infektionen, wie Helicobacter, können Antibiotika verabreicht werden, um die Bakterien zu bekämpfen.
  • Kortikosteroide: In Fällen, bei denen eine autoimmune Gastritis vermutet wird, können Kortikosteroide oder andere immunsuppressive Medikamente verschrieben werden, um die Entzündung zu kontrollieren.
  • Probiotika und Präbiotika: Probiotika unterstützen eine gesunde Darmflora und können dazu beitragen, das Magen-Darm-Gleichgewicht zu fördern.
  • Stressmanagement: In Fällen, in denen Stress eine Rolle spielt, können Maßnahmen zur Stressreduktion und Verhaltenstherapie helfen, die Magenprobleme zu lindern.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit chronischer Gastritis hängt von der zugrunde liegenden Ursache und dem Ansprechen auf die Behandlung ab. Bei Hunden, die auf eine Diätumstellung und medikamentöse Therapie gut ansprechen, kann die Lebensqualität erheblich verbessert werden. Allerdings erfordert die Krankheit oft eine langfristige Pflege und Behandlung, um Rückfälle zu verhindern.

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind entscheidend, um den Zustand des Hundes zu überwachen und die Behandlung bei Bedarf anzupassen. Hunde mit chronischer Gastritis sollten regelmäßig auf ihre Nährstoffaufnahme und den allgemeinen Gesundheitszustand überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine Mangelerscheinungen oder Komplikationen auftreten.

Prävention der chronischen Gastritis bei Hunden

Obwohl die chronische Gastritis nicht immer verhindert werden kann, gibt es Maßnahmen, die das Risiko verringern können:

  • Fütterung hochwertiger Nahrung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die auf die speziellen Bedürfnisse Ihres Hundes abgestimmt ist. Vermeiden Sie stark gewürzte, fettige oder verdorbene Nahrungsmittel.
  • Vermeidung von Stress: Minimieren Sie Stressfaktoren im Alltag Ihres Hundes, da anhaltender Stress die Magenschleimhaut reizen kann.
  • Verantwortungsvoller Einsatz von Medikamenten: Die langfristige Verwendung von NSAR oder Kortikosteroiden sollte nur unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen, um das Risiko einer Magenschleimhautentzündung zu minimieren.
  • Regelmäßige Entwurmung: Eine regelmäßige Entwurmung hilft, parasitäre Infektionen zu verhindern, die den Magen-Darm-Trakt schädigen können.

Zusammenfassung

Chronische Gastritis ist eine langanhaltende Entzündung der Magenschleimhaut bei Hunden, die durch Faktoren wie Futterunverträglichkeiten, Infektionen oder die Einnahme von Medikamenten verursacht werden kann. Typische Symptome sind wiederkehrendes Erbrechen, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit. Die Behandlung umfasst Diätanpassungen, medikamentöse Therapie und manchmal Antibiotika oder Kortikosteroide. Mit einer frühzeitigen Diagnose und konsequenten Therapie können Hunde mit chronischer Gastritis eine gute Lebensqualität haben, erfordern jedoch oft eine langfristige Betreuung und regelmäßige tierärztliche Überwachung.

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