Hemivertebrae

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Hemivertebrae

Hemivertebrae bei Hunden

Hemivertebrae sind angeborene Fehlbildungen der Wirbelsäule, bei denen die Wirbel unvollständig oder asymmetrisch ausgebildet sind. Diese Fehlbildung kann zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule führen, was in schweren Fällen neurologische Probleme oder Bewegungseinschränkungen zur Folge hat. Die Erkrankung tritt häufig bei bestimmten Hunderassen mit gekräuselten Schwänzen wie Mopsen, Französischen Bulldoggen und Boston Terriern auf. Obwohl viele Hunde keine sichtbaren Symptome zeigen, können in schwereren Fällen Lähmungen oder Schmerzen auftreten.

Ursachen der Hemivertebrae bei Hunden

Hemivertebrae entstehen aufgrund genetischer Faktoren, die die Entwicklung der Wirbelsäule beeinflussen. Diese Fehlbildung tritt bereits in der embryonalen Phase auf, wenn sich die Wirbelkörper unvollständig formen. Betroffen sind vor allem Rassen, die gezielt für gekräuselte Schwänze gezüchtet wurden, da die gleichen genetischen Faktoren, die die Schwanzform beeinflussen, auch die Wirbelsäule betreffen können. Besonders häufig betroffen sind:

Diese Rassen neigen zu verkürzten oder verdrehten Schwänzen, was ein Zeichen für Hemivertebrae im Bereich der Wirbelsäule sein kann.

Symptome der Hemivertebrae bei Hunden

Nicht alle Hunde mit Hemivertebrae zeigen klinische Symptome, insbesondere wenn die Fehlbildung mild ist. In schwereren Fällen können jedoch folgende Symptome auftreten:

  • Bewegungsstörungen: Hunde können eine unsichere oder schwankende Gangart zeigen.
  • Schmerzen im Rücken: Hunde können Anzeichen von Rückenschmerzen zeigen, wie Zittern, Hinken oder Unwohlsein beim Berühren des Rückens.
  • Lähmungen oder Schwäche: In schweren Fällen kann es zu Schwäche oder Lähmungen der Hinterbeine kommen.
  • Inkontinenz: Probleme mit der Blasen- und Darmentleerung sind bei schweren Fällen möglich.
  • Skoliose oder Kyphose: Eine sichtbare Verkrümmung der Wirbelsäule (seitliche Krümmung oder Buckelbildung).

Diese Symptome treten in der Regel auf, wenn die missgebildeten Wirbel das Rückenmark oder die Nervenstrukturen komprimieren.

Diagnose der Hemivertebrae bei Hunden

Die Diagnose von Hemivertebrae erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren:

  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder der Wirbelsäule können die abnormen Wirbel und eventuelle Verkrümmungen sichtbar machen.
  • CT- oder MRT-Scans: Diese fortschrittlichen Bildgebungsverfahren bieten eine detaillierte Ansicht der Wirbelsäule und können zeigen, ob das Rückenmark oder Nerven komprimiert sind.
  • Neurologische Untersuchung: Falls der Hund neurologische Symptome zeigt, führt der Tierarzt eine neurologische Untersuchung durch, um den Grad der Nervenschädigung zu bestimmen.

Behandlung der Hemivertebrae bei Hunden

Die Behandlung von Hemivertebrae hängt vom Schweregrad der Symptome ab. Viele Hunde mit milden Fehlbildungen benötigen keine spezifische Behandlung und leben ein normales Leben. In schwereren Fällen können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Konservative Therapie: Bei leichten Fällen oder moderaten Symptomen können Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und physiotherapeutische Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur eingesetzt werden.
  • Chirurgischer Eingriff: In schweren Fällen, in denen das Rückenmark komprimiert wird oder Lähmungen auftreten, kann eine Operation erforderlich sein, um die Wirbel zu stabilisieren oder Druck vom Rückenmark zu nehmen. Diese Operation erfordert spezialisierte neurochirurgische Fähigkeiten.
  • Physiotherapie und Rehabilitation: Nach einer Operation oder bei moderaten Symptomen kann eine Physiotherapie helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit des Hundes zu verbessern.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit Hemivertebrae variiert je nach Schweregrad der Fehlbildung und den damit verbundenen Symptomen. Hunde mit milden Fällen haben oft eine gute Prognose und benötigen möglicherweise keine weitere Behandlung. In schweren Fällen, bei denen neurologische Probleme auftreten, kann eine Operation erforderlich sein, die jedoch das Risiko von Komplikationen birgt.

Nach einer Operation oder bei konservativer Behandlung sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und physiotherapeutische Maßnahmen entscheidend, um den Zustand des Hundes zu überwachen und seine Mobilität zu verbessern.

Prävention der Hemivertebrae bei Hunden

Da Hemivertebrae genetisch bedingt sind, liegt die Prävention vor allem in der verantwortungsvollen Zucht. Züchter sollten darauf achten, keine Hunde zu züchten, die stark ausgeprägte Wirbelfehlbildungen aufweisen. Genetische Tests und Röntgenuntersuchungen bei Zuchttieren können helfen, das Risiko der Weitergabe der Krankheit an zukünftige Generationen zu verringern.

Zusammenfassung

Hemivertebrae sind genetisch bedingte Fehlbildungen der Wirbelsäule, die bei Hunden, insbesondere bei Rassen mit gekräuselten Schwänzen, auftreten. Die Erkrankung kann von symptomlos bis hin zu schweren neurologischen Problemen wie Lähmungen reichen. Die Diagnose erfolgt durch Röntgenaufnahmen oder fortgeschrittene Bildgebungsverfahren. Die Behandlung reicht von konservativer Therapie mit Medikamenten und Physiotherapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen in schweren Fällen. Eine verantwortungsvolle Zucht kann helfen, das Risiko dieser Fehlbildung zu verringern.

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