Herzklappenendokarditis

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Herzklappenendokarditis

Herzklappenendokarditis bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die Herzklappenendokarditis, auch bekannt als infektiöse Endokarditis, ist eine seltene, aber ernsthafte bakterielle Infektion der Herzklappen bei Hunden. Diese Erkrankung führt zu Entzündungen und Schädigungen der Herzklappen, was die Herzfunktion stark beeinträchtigen kann. Unbehandelt kann die Herzklappenendokarditis zu Herzinsuffizienz oder sogar zum Tod führen.

Ursachen der Herzklappenendokarditis

Die Herzklappenendokarditis entsteht durch eine bakterielle Infektion, die in den Blutkreislauf gelangt und die Herzklappen befällt. Mehrere Faktoren können das Risiko für die Entwicklung einer Endokarditis bei Hunden erhöhen:

  • Bakterielle Infektionen: Die häufigsten Erreger, die eine Herzklappenendokarditis auslösen, sind Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken und Escherichia coli. Diese Bakterien können durch Infektionen an anderen Körperstellen (z. B. Haut, Zahnfleisch, Harnwege) in den Blutkreislauf gelangen und die Herzklappen infizieren.
  • Herzklappenerkrankungen: Hunde mit vorbestehenden Herzklappenerkrankungen, wie der Mitralendokardiose, haben ein höheres Risiko, eine Endokarditis zu entwickeln, da vorgeschädigte Herzklappen anfälliger für bakterielle Infektionen sind.
  • Schwaches Immunsystem: Hunde mit einem geschwächten Immunsystem aufgrund von Krankheiten, wie Diabetes oder Autoimmunerkrankungen, sind anfälliger für bakterielle Infektionen.
  • Chirurgische Eingriffe: In seltenen Fällen kann die Infektion nach Operationen oder invasiven Eingriffen, wie dem Einsetzen von Kathetern, auftreten.
  • Traumatische Verletzungen: Verletzungen, die offene Wunden oder Infektionen verursachen, können ebenfalls Bakterien in den Blutkreislauf einbringen.

Symptome der Herzklappenendokarditis

Die Symptome einer Herzklappenendokarditis können von Hund zu Hund variieren und hängen davon ab, wie stark das Herz betroffen ist. Da sich die Infektion langsam entwickelt, können die Symptome zunächst unspezifisch sein und im Laufe der Zeit immer schwerwiegender werden:

  • Fieber: Ein anhaltendes oder wiederkehrendes Fieber ist ein typisches Symptom einer bakteriellen Infektion und kann auf eine Endokarditis hinweisen.
  • Schwäche und Müdigkeit: Betroffene Hunde zeigen oft allgemeine Schwäche und Erschöpfung, insbesondere nach Bewegung.
  • Atembeschwerden: Atemnot und beschleunigte Atmung können auftreten, wenn die Herzklappen nicht mehr effizient arbeiten und es zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem) kommt.
  • Herzgeräusche: Beim Abhören des Herzens kann der Tierarzt neue oder verstärkte Herzgeräusche feststellen, die durch die Schädigung der Herzklappen verursacht werden.
  • Husten: Ein trockener Husten, besonders nach Anstrengung oder nachts, kann auf eine Herzinsuffizienz hinweisen, die durch die Herzklappenendokarditis verursacht wird.
  • Ohnmachtsanfälle (Synkopen): Aufgrund der verminderten Blutversorgung des Gehirns kann es zu Ohnmachtsanfällen kommen.
  • Gewichtsverlust: Langfristig kann ein deutlicher Gewichtsverlust bei betroffenen Hunden auftreten, da sie aufgrund von Schwäche und Appetitlosigkeit weniger fressen.
  • Schwellungen (Ödeme): Schwellungen in den Gliedmaßen oder im Bauchbereich können auftreten, wenn die Herzfunktion stark beeinträchtigt ist und Flüssigkeit im Körper zurückgehalten wird.

Diagnose der Herzklappenendokarditis

Die Diagnose der Herzklappenendokarditis erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt. Da die Symptome der Endokarditis unspezifisch sind, wird der Tierarzt mehrere diagnostische Tests durchführen, um die Erkrankung zu bestätigen:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird das Herz des Hundes auf abnormale Herzgeräusche und Anzeichen von Herzinsuffizienz untersuchen. Zusätzlich wird der Hund auf Fieber, Schwäche und andere systemische Symptome hin untersucht.
  • Blutuntersuchungen: Bluttests sind entscheidend für die Diagnose einer Endokarditis. Eine Blutkultur kann helfen, das Vorhandensein von Bakterien im Blut nachzuweisen und den spezifischen Erreger zu identifizieren. Zudem können erhöhte Entzündungsmarker und weiße Blutkörperchen auf eine Infektion hinweisen.
  • Echokardiographie (Herzultraschall): Ein Herzultraschall ist die beste Methode, um die Herzklappen direkt zu untersuchen. Der Ultraschall zeigt verdickte oder geschädigte Klappen sowie die Bildung von Bakterienkolonien (Vegetationen) auf den Klappen.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder des Brustkorbs können auf eine vergrößerte Herzgröße und Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge hinweisen, was auf eine Herzinsuffizienz durch Endokarditis hindeutet.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Mit einem EKG können unregelmäßige Herzrhythmen (Arrhythmien) erkannt werden, die bei Hunden mit Endokarditis häufig vorkommen.

Behandlung der Herzklappenendokarditis

Die Behandlung der Herzklappenendokarditis erfordert eine aggressive Therapie, um die Infektion zu kontrollieren und die Herzfunktion zu unterstützen. In den meisten Fällen dauert die Behandlung mehrere Wochen bis Monate und erfolgt häufig in Kombination aus Medikamenten und tierärztlicher Überwachung.

  • Antibiotika: Die wichtigste Therapie bei der Herzklappenendokarditis ist die Verabreichung von Antibiotika, die gegen die verursachenden Bakterien wirken. Die Behandlung beginnt oft intravenös, um eine schnelle Wirkung zu erzielen, und wird dann über einen längeren Zeitraum als orale Therapie fortgesetzt. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach den Ergebnissen der Blutkultur.
  • Medikamente zur Herzunterstützung: Bei Hunden, die bereits Anzeichen von Herzinsuffizienz zeigen, können zusätzliche Medikamente erforderlich sein, um die Herzfunktion zu unterstützen. Diese Medikamente umfassen:some text
    • Diuretika: Diuretika helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen und die Symptome einer Herzinsuffizienz, wie Atemnot und Schwellungen, zu lindern.
    • ACE-Hemmer: ACE-Hemmer verringern den Blutdruck und die Belastung des Herzens, indem sie die Blutgefäße erweitern.
    • Positiv inotrope Medikamente: Medikamente wie Pimobendan verbessern die Pumpkraft des Herzens und entlasten das Herz.
  • Langzeittherapie: Da die Behandlung der Herzklappenendokarditis langwierig ist, muss der Hund regelmäßig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Antibiotika wirken und die Infektion kontrolliert wird. Eine Änderung der Antibiotika kann notwendig sein, wenn sich die Infektion als resistent erweist.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose bei Herzklappenendokarditis hängt stark von der Schwere der Infektion und der frühzeitigen Diagnose und Behandlung ab. Hunde, bei denen die Infektion frühzeitig erkannt und aggressiv behandelt wird, haben eine bessere Prognose. Wenn jedoch bereits schwere Herzschäden oder Herzinsuffizienz vorliegen, kann die Prognose ungünstig sein.

  • Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Hunde, die eine Herzklappenendokarditis überstanden haben, benötigen regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen, um sicherzustellen, dass keine erneute Infektion auftritt und das Herz weiterhin gut funktioniert.
  • Langfristige Medikation: In einigen Fällen müssen Hunde langfristig Medikamente zur Unterstützung der Herzfunktion einnehmen, insbesondere wenn durch die Infektion bleibende Schäden an den Herzklappen entstanden sind.
  • Schonung: Während der Genesung sollte der Hund körperlich geschont werden, um das Herz nicht zusätzlich zu belasten.

Prävention der Herzklappenendokarditis

Da die Herzklappenendokarditis oft auf bakterielle Infektionen zurückzuführen ist, können präventive Maßnahmen dazu beitragen, das Risiko zu minimieren:

  • Behandlung von Infektionen: Haut-, Zahn- oder Harnwegsinfektionen sollten schnell und effektiv behandelt werden, um die Ausbreitung von Bakterien in den Blutkreislauf zu verhindern.
  • Zahnprophylaxe: Regelmäßige Zahnreinigungen und gute Zahnhygiene sind besonders wichtig, da Zahnerkrankungen eine häufige Quelle für bakterielle Infektionen sind, die eine Endokarditis verursachen können.
  • Frühzeitige Behandlung von Herzklappenerkrankungen: Hunde mit bestehenden Herzklappenproblemen sollten regelmäßig überwacht und behandelt werden, um das Risiko einer sekundären Infektion zu verringern.

Zusammenfassung

Die Herzklappenendokarditis ist eine schwerwiegende bakterielle Infektion der Herzklappen bei Hunden, die unbehandelt zu Herzinsuffizienz und Tod führen kann. Die Symptome reichen von Fieber und Schwäche bis hin zu Atemnot und Ohnmachtsanfällen. Die Diagnose erfolgt durch Bluttests, Herzultraschall und Röntgenaufnahmen. Die Behandlung besteht hauptsächlich aus einer langfristigen Antibiotikatherapie und der Unterstützung der Herzfunktion. Eine frühzeitige Diagnose und aggressive Behandlung verbessern die Prognose, während regelmäßige tierärztliche Nachsorge notwendig ist, um Rückfälle zu verhindern.

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