Hornhautulzera (Hornhautgeschwür)

Hornhautulzera, auch als Hornhautgeschwüre bekannt, sind schmerzhafte Verletzungen der Hornhaut – der klaren, äußeren Schicht des Auges. Diese Geschwüre können bei Hunden durch Verletzungen, Infektionen oder andere Augenkrankheiten entstehen. Da unbehandelte Hornhautulzera zu dauerhaften Sehstörungen oder Erblindung führen können, ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend.

Hornhautgeschwüre bei Hunden können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

• Traumatische Verletzungen: Kratzer durch Pfoten, Äste, Sand oder Fremdkörper können die Hornhaut verletzen und Geschwüre verursachen.
• Infektionen: Bakterien, Viren oder Pilze können die Hornhaut infizieren und zur Bildung eines Ulkus führen.
• Trockenes Auge (Keratokonjunktivitis sicca): Eine unzureichende Produktion von Tränenflüssigkeit führt zu einer Austrocknung der Hornhaut und erhöht das Risiko von Geschwüren.
• Linsenvorfall oder Augenliderkrankungen: Erkrankungen wie das Entropium (Einrollen des Augenlids) oder Ektropium (Ausrollen des Augenlids) können zu einer dauerhaften Reizung der Hornhaut führen.
• Autoimmunerkrankungen: Bei einigen Hunden führen Autoimmunstörungen zu wiederkehrenden Hornhautschäden.‍
• Fremdkörper im Auge: Staub, Splitter oder andere Fremdkörper können die Hornhaut schädigen und ein Geschwür verursachen.

Hornhautulzera verursachen starke Schmerzen und können schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Zu den typischen Symptomen gehören:

• Übermäßiges Blinzeln oder Zusammenkneifen des betroffenen Auges (Blepharospasmus)
• Tränenfluss oder Ausfluss aus dem Auge
• Rötung des Auges (Konjunktivitis)
• Trübung oder milchige Verfärbung der Hornhaut
• Sichtbare Vertiefungen oder Wunden auf der Oberfläche der Hornhaut
• Lichtempfindlichkeit (Fotophobie)
• Reiben des Auges mit der Pfote oder am Boden

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Die Diagnose von Hornhautulzera erfolgt durch eine gründliche Augenuntersuchung beim Tierarzt, die in der Regel folgende Schritte umfasst:

• Fluoreszein-Färbung: Ein fluoreszierender Farbstoff wird auf das Auge aufgetragen, um Verletzungen oder Geschwüre sichtbar zu machen. Beschädigte Bereiche der Hornhaut leuchten unter UV-Licht grün auf.
• Spaltlampenuntersuchung: Mit diesem speziellen Mikroskop können die Details der Hornhaut untersucht werden.
• Abstriche und Kulturen: Bei Verdacht auf eine Infektion können Proben entnommen werden, um die genaue Ursache der Infektion zu bestimmen (bakteriell, viral oder pilzbedingt).‍
• Schirmer-Tränentest: Dieser Test misst die Tränenproduktion, um trockene Augen als Ursache des Ulkus auszuschließen.

Die Behandlung von Hornhautulzera hängt von der Ursache, Schwere und Tiefe des Geschwürs ab. Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören:

• Antibiotische Augentropfen oder Salben: Bei bakteriellen Infektionen werden antibiotische Augentropfen oder Salben verabreicht, um die Infektion zu bekämpfen.
• Atropin-Augentropfen: Diese Tropfen helfen, die Pupille zu erweitern und den Schmerz durch das Ulkus zu lindern.
• Schmerzmittel und Entzündungshemmer: Um die Schmerzen zu kontrollieren, können systemische Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden.
• Chirurgische Eingriffe: Bei tiefen oder komplizierten Geschwüren kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Verfahren wie das Nähen des dritten Augenlids über das betroffene Auge (Tarsorrhaphie) oder eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) können das Auge schützen und die Heilung fördern.
• Kontaktlinsen: In einigen Fällen werden weiche therapeutische Kontaktlinsen eingesetzt, um die Hornhaut zu schützen und die Heilung zu unterstützen.‍
• Fremdkörperentfernung: Wenn ein Fremdkörper das Geschwür verursacht, muss dieser durch den Tierarzt entfernt werden.

Während nicht alle Hornhautgeschwüre verhindert werden können, können einige Maßnahmen das Risiko verringern:

• Vermeidung von Augenverletzungen: Schützen Sie die Augen Ihres Hundes in Situationen, in denen es zu Verletzungen kommen kann, wie beim Spielen im Freien oder bei Spaziergängen in der Nähe von Ästen und Büschen.
• Regelmäßige Augenpflege: Überprüfen und reinigen Sie die Augen Ihres Hundes regelmäßig, besonders wenn er zu Augenproblemen neigt.
• Schnelle Behandlung von Augenreizungen: Wenn Ihr Hund Anzeichen einer Augenreizung zeigt (wie übermäßiges Blinzeln oder Tränenfluss), sollten Sie dies frühzeitig vom Tierarzt abklären lassen.‍
• Tränenersatzmittel bei trockenem Auge: Bei Hunden mit Trockenem Auge sollten Tränenersatzmittel regelmäßig angewendet werden, um die Hornhaut zu schützen.

Hornhautulzera sind schmerzhafte Augenverletzungen bei Hunden, die durch Traumata, Infektionen oder andere Erkrankungen verursacht werden können. Typische Symptome sind starkes Blinzeln, Tränenfluss und eine trübe Hornhaut. Die Diagnose erfolgt durch spezielle Augenuntersuchungen, und die Behandlung umfasst Antibiotika, Schmerzmittel und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um dauerhafte Schäden oder den Verlust des Sehvermögens zu verhindern. Präventive Maßnahmen wie Augenpflege und der Schutz vor Verletzungen können das Risiko eines Hornhautgeschwürs verringern.