Hypertrophe Osteodystrophie (HOD)

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Hypertrophe Osteodystrophie (HOD)

Hypertrophe Osteodystrophie (HOD) bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die Hypertrophe Osteodystrophie (HOD) ist eine schmerzhafte Wachstumsstörung der Knochen bei jungen, schnell wachsenden Hunden großer Rassen. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich die langen Röhrenknochen in den Beinen und kann zu starken Schmerzen, Fieber und Lahmheit führen. Obwohl die Ursache der HOD nicht vollständig geklärt ist, sind frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend, um die Symptome zu lindern und das Risiko von Langzeitschäden zu minimieren.

Ursachen der Hypertrophen Osteodystrophie

Die genaue Ursache der HOD ist nicht bekannt, aber mehrere Faktoren scheinen zur Entwicklung der Erkrankung beizutragen:

  • Schnelles Wachstum: HOD tritt in der Regel bei großen und riesigen Hunderassen im Alter von 2 bis 8 Monaten auf, einer Zeit des schnellen Wachstums.
  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Hunderassen wie Deutsche Doggen, Weimaraner, Labrador Retriever, Golden Retriever und Irische Setter sind anfälliger für HOD. Es wird vermutet, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen.
  • Ernährung: Eine Überversorgung mit Kalzium, Phosphor oder Vitaminen, insbesondere Vitamin D, kann das Risiko für HOD erhöhen. Eine unausgewogene Ernährung während der Wachstumsphase wird als möglicher Auslöser betrachtet.
  • Infektionen: Es gibt Hinweise darauf, dass virale oder bakterielle Infektionen, die das Immunsystem belasten, zur Entwicklung der Erkrankung beitragen könnten.
  • Immunreaktionen: Eine abnormale Immunantwort auf Impfungen oder andere entzündliche Prozesse wird ebenfalls als möglicher Faktor für HOD diskutiert.

Symptome der Hypertrophen Osteodystrophie

Die Symptome der HOD treten in der Regel plötzlich auf und können schwerwiegend sein. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Starke Lahmheit: Die Lahmheit betrifft oft mehrere Beine und kann so stark sein, dass der Hund nicht mehr laufen möchte. Sie betrifft in der Regel die Vorderbeine, insbesondere die Speichenknochen (Radius) und Elle (Ulna).
  • Schwellungen an den Wachstumsfugen: Schmerzhafte, warme Schwellungen treten an den Wachstumsfugen der betroffenen Knochen auf, meist in den unteren Teilen der Beine.
  • Fieber: Hohes Fieber (über 40 °C) ist häufig und kann zu weiteren Symptomen wie Apathie und Appetitlosigkeit führen.
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Der Hund wirkt allgemein schwach, isst weniger oder gar nicht und verliert an Gewicht.
  • Schmerzempfindlichkeit: Die betroffenen Bereiche sind extrem schmerzempfindlich, und der Hund zeigt deutliche Anzeichen von Unwohlsein bei Berührung oder Bewegung.
  • Depression oder Lethargie: Der Hund wirkt erschöpft und zieht sich zurück, oft aufgrund der Schmerzen und des Fiebers.

Diagnose der Hypertrophen Osteodystrophie

Die Diagnose der HOD erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird die Schwellungen und Schmerzen in den Beinen feststellen, insbesondere an den Wachstumsfugen, und das allgemeine Verhalten des Hundes untersuchen.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder zeigen charakteristische Veränderungen in den Wachstumsfugen, wie Entzündungen und abnorme Verknöcherungen. Oft sieht man eine Verdickung des Knochens und eine Aufhellung der Bereiche nahe der Wachstumsfugen, was auf eine Knochenresorption hindeutet.
  • Blutuntersuchungen: Bluttests können durchgeführt werden, um Infektionen oder Entzündungen festzustellen, die möglicherweise zu den Symptomen beitragen. Erhöhte Entzündungsmarker können ein Hinweis auf den Schweregrad der Erkrankung sein.

Behandlung der Hypertrophen Osteodystrophie

Die Behandlung der HOD zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und dem Hund zu helfen, sich von der Erkrankung zu erholen, da sie sich in den meisten Fällen von selbst bessert, sobald das Wachstum des Hundes abgeschlossen ist:

  • Schmerzmittel und Entzündungshemmer: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) wie Meloxicam oder Carprofen werden verschrieben, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. In schwereren Fällen können Steroide eingesetzt werden.
  • Antibiotika: Falls eine bakterielle Infektion vermutet wird, kann eine Antibiotikatherapie erforderlich sein, obwohl dies selten der Fall ist.
  • Fieberkontrolle: Fiebersenkende Mittel können notwendig sein, um das hohe Fieber zu reduzieren und das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.
  • Ruhe und Bewegungseinschränkung: Während der akuten Phase der Erkrankung sollte der Hund so viel Ruhe wie möglich bekommen. Die Bewegung sollte auf ein Minimum reduziert werden, um Schmerzen und Entzündungen zu vermeiden.
  • Ernährungsanpassung: Eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Mengen an Kalzium, Phosphor und Vitaminen ist wichtig. Zu viel Kalzium oder andere Mineralstoffe können das Risiko einer HOD verschlimmern, weshalb der Tierarzt die Ernährungszusammensetzung überprüfen und gegebenenfalls anpassen sollte.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit HOD ist in den meisten Fällen gut, insbesondere wenn die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird. Viele Hunde erholen sich vollständig, sobald ihr Knochenwachstum abgeschlossen ist, was in der Regel nach dem 8. bis 12. Lebensmonat der Fall ist. Schwere Fälle können jedoch zu bleibenden Schäden oder Deformationen der Knochen führen, insbesondere wenn die Wachstumsfugen stark betroffen sind.

  • Regelmäßige Kontrollen: Der Tierarzt sollte den Hund regelmäßig untersuchen, um den Fortschritt zu überwachen und sicherzustellen, dass keine bleibenden Schäden auftreten.
  • Langfristige Schmerztherapie: In einigen Fällen kann eine fortgesetzte Schmerzbehandlung erforderlich sein, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.
  • Bewegungskontrolle: Nach der Genesung sollte darauf geachtet werden, dass der Hund keine übermäßige Belastung oder anstrengende Aktivitäten durchführt, bis das Wachstum vollständig abgeschlossen ist.

Prävention der Hypertrophen Osteodystrophie

Da die genaue Ursache der HOD nicht vollständig bekannt ist, gibt es keine sichere Methode, die Erkrankung zu verhindern. Dennoch können bestimmte Maßnahmen helfen, das Risiko zu reduzieren:

  • Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um das Knochenwachstum zu unterstützen, ohne die Knochen zu überlasten. Futter mit einem übermäßigen Kalzium- oder Phosphorgehalt sollte vermieden werden. Spezielle Futter für Welpen großer Rassen sind ideal, um ein zu schnelles Wachstum zu verhindern.
  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Frühzeitige Kontrollen bei jungen, schnell wachsenden Hunden können helfen, HOD frühzeitig zu erkennen und die Symptome zu behandeln, bevor sie schwerwiegend werden.
  • Vermeidung von Überbelastung: Übermäßige körperliche Belastung, insbesondere bei großen, schnell wachsenden Hunden, sollte vermieden werden.

Zusammenfassung

Die Hypertrophe Osteodystrophie (HOD) ist eine schmerzhafte Knochenerkrankung, die vor allem junge, schnell wachsende Hunde großer Rassen betrifft. Sie führt zu Lahmheit, Schwellungen an den Beinen und Fieber. Obwohl die genaue Ursache unklar ist, kann eine frühzeitige Diagnose und Behandlung die Symptome lindern und den Hund vor bleibenden Schäden bewahren. Mit der richtigen Pflege und einer ausgewogenen Ernährung erholen sich die meisten Hunde vollständig, sobald ihr Wachstum abgeschlossen ist.

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