Mantrailing

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Was ist Mantrailing?

Mantrailing ist eine spezielle Form der Fährtensuche, bei der Hunde dazu ausgebildet werden, den individuellen Geruch eines Menschen zu verfolgen. Mithilfe ihrer herausragenden Nase folgen sie einer Geruchsspur, um vermisste Personen oder Gegenstände zu finden. Der Begriff "Mantrailing" leitet sich aus dem Englischen ab: „Man“ steht für Mensch, „trailing“ für Spurensuche. Diese Fähigkeit wird in der Rettungshundearbeit, bei der Polizei und auch als Hundesport genutzt. Beim Mantrailing geht es darum, den spezifischen Geruch einer Person zu verfolgen, selbst wenn dieser durch viele andere Gerüche überlagert ist.

Ziele des Mantrailings

Das Hauptziel des Mantrailings ist es, den Hund dazu zu bringen, sich auf die Geruchsspur einer bestimmten Person zu konzentrieren und dieser bis zu deren Aufenthaltsort zu folgen. Es fördert die natürliche Fähigkeit des Hundes, Gerüche zu unterscheiden und komplexe Aufgaben zu lösen. Zudem bietet Mantrailing geistige und körperliche Auslastung und stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter.

Weitere Ziele des Mantrailings sind:

  • Förderung des Geruchssinns: Der Hund lernt, seine Nase präzise einzusetzen, um einen bestimmten menschlichen Geruch von anderen zu unterscheiden.
  • Vertrauen und Kooperation: Beim Mantrailing arbeiten Hund und Hundeführer als Team zusammen, was die Kommunikation und Bindung stärkt.
  • Mentale und körperliche Auslastung: Mantrailing fordert den Hund geistig heraus und bietet gleichzeitig eine gute körperliche Auslastung.

Welche Hunde eignen sich für Mantrailing?

Grundsätzlich kann jeder Hund, unabhängig von Größe, Rasse oder Alter, am Mantrailing teilnehmen. Besonders Hunde, die gerne ihre Nase einsetzen, wie Spürhunde, Jagdhunde und Schäferhunde, eignen sich besonders gut. Aber auch andere Rassen können erfolgreich trainiert werden. Das Training ist für Hunde jeden Alters geeignet, wobei ältere Hunde von der mentalen Auslastung profitieren, während jüngere Hunde ihre Energie beim Suchen abbauen können.

Ablauf des Mantrailings

Mantrailing beginnt mit der Präsentation eines Geruchsträgers, also eines Gegenstands, der den spezifischen Geruch der gesuchten Person trägt (z. B. Kleidungsstück oder Taschentuch). Der Hund wird dann aufgefordert, diesen Geruch aufzunehmen und der Spur zu folgen. Hier ist ein typischer Ablauf des Trainings:

1. Vorbereitung

  • Geruchsträger: Ein persönlicher Gegenstand der gesuchten Person wird verwendet. Der Gegenstand sollte möglichst unverfälscht sein, um nur den Geruch der Zielperson zu enthalten.
  • Startpunkt festlegen: Die gesuchte Person entfernt sich vom Ausgangspunkt und hinterlässt ihre Spur. In einem Anfängertraining sollte die Person nur eine kurze Strecke zurücklegen und sich gut verstecken.

2. Aufnehmen der Spur

  • Präsentation des Geruchsträgers: Der Hund bekommt den Geruchsträger vor die Nase gehalten, um sich den Geruch einzuprägen. Dies ist der Startschuss für die Suche.
  • Suchkommando geben: Das Kommando „Such“ oder „Trail“ wird verwendet, um den Hund zur Verfolgung der Spur zu motivieren.

3. Folgen der Spur

  • Der Hund beginnt, der Geruchsspur zu folgen, die die Zielperson hinterlassen hat. Der Hundeführer bleibt hinter dem Hund und hält ihn an einer langen Leine, um ihm genügend Freiraum zu geben, aber dennoch die Kontrolle zu behalten.
  • Der Hund arbeitet eigenständig, während der Hundeführer ihn nur lenkt und darauf achtet, dass er die Spur nicht verliert.

4. Finden der Person

  • Sobald der Hund die Zielperson findet, wird er belohnt, entweder durch Lob, Spielzeug oder Futter. Es ist wichtig, dass der Hund lernt, dass das Auffinden der Person eine positive Erfahrung ist.
  • Nach erfolgreicher Suche wird der Hund oft ausgiebig gelobt und kann sich ausruhen, bevor die nächste Suche beginnt.

Vorteile des Mantrailings

  • Mentale Stimulation: Mantrailing fordert die hohe Konzentration des Hundes und stärkt seine Problemlösungsfähigkeiten.
  • Körperliche Auslastung: Beim Verfolgen der Spur ist der Hund oft über längere Strecken in Bewegung, was ihn auch körperlich fordert.
  • Bindungsfördernd: Das enge Zusammenarbeiten zwischen Hund und Hundeführer stärkt die Kommunikation und die gegenseitige Vertrauensbasis.
  • Natürliche Fähigkeit nutzen: Hunde verfügen über einen extrem ausgeprägten Geruchssinn, und Mantrailing erlaubt es ihnen, diese natürliche Fähigkeit zu nutzen und weiterzuentwickeln.

Tipps für erfolgreiches Mantrailing

  1. Geduld haben: Besonders zu Beginn des Trainings ist Geduld entscheidend. Hunde müssen lernen, sich auf den spezifischen Geruch zu konzentrieren und nicht von anderen Ablenkungen beeinflusst zu werden.
  2. Motivation und Belohnung: Sorgen Sie dafür, dass der Hund das Training positiv erlebt. Belohnen Sie ihn nach erfolgreicher Suche mit Leckerlis, Spielzeug oder Lob.
  3. Kurze und einfache Trails zu Beginn: Beginnen Sie mit kurzen und einfachen Trails, bei denen die gesuchte Person nicht weit entfernt ist. Je nach Fortschritt können die Trails länger und schwieriger gestaltet werden.
  4. Sichere Umgebung: Trainieren Sie zunächst in einer ruhigen und ablenkungsarmen Umgebung, um dem Hund die Konzentration zu erleichtern.
  5. Verwendung eines speziellen Geschirrs: Verwenden Sie beim Mantrailing ein spezielles Suchgeschirr und eine lange Leine (Schleppleine), um dem Hund klar zu signalisieren, dass er jetzt „arbeitet“.
  6. Pausen einlegen: Mantrailing erfordert viel Konzentration vom Hund. Sorgen Sie dafür, dass der Hund zwischen den Suchgängen genügend Pausen bekommt, um sich zu erholen.

Ausrüstung für Mantrailing

  • Suchgeschirr: Ein spezielles Geschirr wird verwendet, um dem Hund zu signalisieren, dass er „arbeitet“. Es sollte gut sitzen, bequem sein und den Hund nicht einengen.
  • Schleppleine: Eine lange Leine (in der Regel 5–10 Meter) gibt dem Hund genügend Bewegungsfreiheit, während der Hundeführer die Kontrolle behält.
  • Geruchsträger: Ein persönlicher Gegenstand der gesuchten Person dient als Geruchsträger.
  • Belohnungen: Futter oder Spielzeug zur Belohnung des Hundes, wenn er die gesuchte Person erfolgreich findet.
  • Hundepfeife: Optional kann eine Hundepfeife verwendet werden, um den Hund bei Bedarf aus der Ferne zu rufen.

Fehler beim Mantrailing vermeiden

  • Zu schnell zu schwierige Trails: Überfordern Sie den Hund nicht, indem Sie zu schnell mit langen oder komplexen Trails beginnen. Steigern Sie die Schwierigkeit langsam.
  • Unklare Signale: Achten Sie darauf, dass der Hund genau weiß, wann die Suche beginnt. Ein klarer Start und eindeutige Signale sind entscheidend.
  • Zu viele Ablenkungen: Trainieren Sie in einer Umgebung, die für den Hund nicht zu ablenkend ist, insbesondere zu Beginn des Trainings.
  • Ungeduld: Mantrailing erfordert Zeit und Geduld. Geben Sie Ihrem Hund die Möglichkeit, in seinem eigenen Tempo zu lernen.

Kosten für Mantrailing

Mantrailing-Kurse und -Trainings können je nach Region und Trainer variieren. In der Regel kosten Gruppentrainings zwischen 20 und 50 Euro pro Einheit. Die benötigte Ausrüstung, wie ein spezielles Suchgeschirr und eine Schleppleine, kostet zwischen 30 und 100 Euro, je nach Qualität und Hersteller.

Zusammenfassung

Mantrailing ist eine herausfordernde und spannende Beschäftigung für Hunde, bei der sie ihre natürlichen Fähigkeiten zur Geruchsunterscheidung und -verfolgung nutzen können. Es bietet eine hervorragende geistige und körperliche Auslastung und stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter. Mit Geduld, regelmäßiger Übung und der richtigen Ausrüstung kann Mantrailing eine sinnvolle Aktivität für Hunde jeden Alters und jeder Rasse sein.

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