Mitralendokardiose (Mitral Valve Disease, MVD)

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Mitralendokardiose (Mitral Valve Disease, MVD)

Mitralendokardiose (Mitral Valve Disease, MVD) bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die Mitralendokardiose, auch Mitralklappenerkrankung (Mitral Valve Disease, MVD) genannt, ist eine der häufigsten Herzerkrankungen bei älteren Hunden. Sie betrifft die Mitralklappe, eine Herzklappe, die den Blutfluss zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer steuert. Bei Hunden mit Mitralendokardiose wird diese Klappe undicht, was zu einer Rückführung von Blut in den linken Vorhof führt und das Herz belastet. Die Erkrankung schreitet langsam voran und kann zu Herzinsuffizienz führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Ursachen der Mitralendokardiose

Die genaue Ursache der Mitralendokardiose ist noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige bekannte Risikofaktoren:

  • Alter: Mitralendokardiose tritt am häufigsten bei älteren Hunden auf, insbesondere bei Tieren über 8 Jahren. Die Klappe wird im Alter durch Abnutzung und Verdickung der Gewebeschichten undicht.
  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Hunderassen haben eine genetische Prädisposition für diese Erkrankung. Besonders häufig betroffen sind kleine Rassen wie Cavalier King Charles Spaniel, Dackel, Pudel und Chihuahua.
  • Herzstruktur: Hunde mit bestimmten Herzstrukturanomalien oder Herzproblemen sind anfälliger für die Entwicklung einer Mitralendokardiose.
  • Geschlecht: In einigen Fällen tritt die Erkrankung bei männlichen Hunden häufiger auf als bei weiblichen, besonders bei betroffenen Rassen.

Symptome der Mitralendokardiose

Die Symptome der Mitralendokardiose entwickeln sich oft schleichend und werden mit dem Fortschreiten der Erkrankung immer deutlicher. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Husten: Eines der frühesten Symptome ist ein trockener, anhaltender Husten, besonders nach körperlicher Aktivität oder während der Nacht. Dies entsteht durch die Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, da das Herz das Blut nicht effektiv pumpen kann.
  • Atembeschwerden: Hunde können Atemnot oder eine beschleunigte Atmung zeigen, insbesondere bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung.
  • Schwäche und Müdigkeit: Betroffene Hunde werden schneller müde, sind weniger aktiv und können nach geringster Anstrengung erschöpft sein.
  • Ohnmachtsanfälle: In schweren Fällen kann es zu Ohnmachtsanfällen kommen, wenn das Herz das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
  • Gewichtsverlust: Fortgeschrittene Fälle der Mitralendokardiose führen oft zu einem deutlichen Gewichtsverlust aufgrund von Appetitlosigkeit und verminderter Aktivität.
  • Erweiterter Bauchraum: In späteren Stadien kann es durch Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum zu einer sichtbaren Schwellung kommen (Bauchwassersucht oder Aszites).
  • Bläuliche Zunge oder Schleimhäute: Bei schwerer Herzinsuffizienz können die Zunge und das Zahnfleisch des Hundes eine bläuliche Färbung annehmen, was auf einen Sauerstoffmangel im Blut hinweist.

Diagnose der Mitralendokardiose

Die Diagnose der Mitralendokardiose basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Herzuntersuchungen und bildgebenden Verfahren:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird das Herz des Hundes mit einem Stethoskop abhören. Ein charakteristisches Herzgeräusch (Herzklappenleckage) ist oft das erste Anzeichen einer Mitralklappenerkrankung.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder des Brustkorbs können vergrößerte Herzkammern oder Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge zeigen, was auf eine Herzinsuffizienz hindeutet.
  • Echokardiographie (Herzultraschall): Ein Herzultraschall ist die beste Methode, um die Funktion der Mitralklappe direkt zu untersuchen und festzustellen, wie viel Blut in den linken Vorhof zurückfließt. Es hilft auch, die Größe und das Volumen des Herzens zu messen.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG wird durchgeführt, um die elektrische Aktivität des Herzens zu überwachen und abnormale Herzrhythmen (Arrhythmien) zu erkennen, die bei Hunden mit fortgeschrittener Mitralendokardiose auftreten können.
  • Blutdruckmessung: Der Blutdruck kann gemessen werden, um festzustellen, ob die Herzinsuffizienz den Blutdruck beeinträchtigt.

Behandlung der Mitralendokardiose

Die Mitralendokardiose ist nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die darauf abzielen, die Herzfunktion zu verbessern, Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen:

  • Medikamente: Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Kombination verschiedener Medikamente:some text
    • Diuretika: Diese Medikamente helfen, überschüssige Flüssigkeit aus der Lunge oder dem Bauchraum zu entfernen, um Atembeschwerden zu lindern.
    • ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer): ACE-Hemmer erweitern die Blutgefäße und verringern den Blutdruck, um die Belastung des Herzens zu reduzieren.
    • Positiv inotrope Medikamente (z. B. Pimobendan): Diese Medikamente verbessern die Kontraktionskraft des Herzens und fördern eine effizientere Pumpleistung.
    • Beta-Blocker: Diese Medikamente können bei Hunden mit abnormen Herzrhythmen oder hoher Herzfrequenz eingesetzt werden, um die Herzfrequenz zu verlangsamen und das Herz zu entlasten.
  • Gewichtsmanagement: Hunde mit Mitralendokardiose sollten auf ein gesundes Gewicht gehalten werden, um die Belastung des Herzens zu verringern. Übergewicht kann das Herz zusätzlich belasten und die Symptome verschlimmern.
  • Sauerstofftherapie: In akuten Fällen kann eine Sauerstofftherapie notwendig sein, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu verbessern.
  • Operation: In seltenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden, um die Mitralklappe zu reparieren oder zu ersetzen. Dieser Eingriff ist jedoch kompliziert und wird nur bei ausgewählten Patienten durchgeführt.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit Mitralendokardiose variiert je nach Schwere der Erkrankung und dem Zeitpunkt der Diagnose. Hunde im Frühstadium können mit geeigneter Behandlung viele Jahre relativ symptomfrei leben. In späteren Stadien kann die Lebensqualität durch eine frühzeitige und angemessene Behandlung jedoch verbessert und die Lebensdauer verlängert werden.

  • Regelmäßige tierärztliche Überwachung: Hunde mit Mitralendokardiose müssen regelmäßig vom Tierarzt überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Medikation wirksam ist und das Fortschreiten der Erkrankung kontrolliert wird.
  • Einschränkung körperlicher Aktivität: Hunde mit einer fortgeschrittenen Mitralendokardiose sollten körperliche Aktivität reduzieren, um das Herz nicht zusätzlich zu belasten.
  • Lebenslange Medikation: In den meisten Fällen erfordert die Mitralendokardiose eine lebenslange Medikation, um die Symptome zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Prävention der Mitralendokardiose

Obwohl die Mitralendokardiose bei genetisch prädisponierten Hunden nicht vollständig verhindert werden kann, gibt es einige Maßnahmen, um die allgemeine Herzgesundheit Ihres Hundes zu fördern:

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Vor allem bei älteren Hunden oder Hunden prädisponierter Rassen sind regelmäßige Herzuntersuchungen wichtig, um frühe Anzeichen einer Mitralklappenerkrankung zu erkennen.
  • Gewichtsmanagement: Übergewicht kann das Risiko von Herzerkrankungen erhöhen. Ein gesundes Gewicht ist wichtig, um das Herz zu entlasten.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann zur allgemeinen Herzgesundheit beitragen. Einige Tierärzte empfehlen spezielle Herzdiäten für Hunde mit bestehenden Herzerkrankungen.

Zusammenfassung

Die Mitralendokardiose (Mitralklappenerkrankung) ist eine häufige Herzerkrankung bei älteren Hunden, die zu Herzinsuffizienz führen kann, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Symptome wie Husten, Atemnot und Schwäche entwickeln sich allmählich, und die Diagnose erfolgt durch Herzuntersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall. Obwohl die Krankheit nicht heilbar ist, können Medikamente und Lebensstiländerungen die Lebensqualität des Hundes verbessern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Regelmäßige Überwachung durch den Tierarzt ist entscheidend für das Management der Erkrankung.

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