Niereninsuffizienz

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Niereninsuffizienz

Niereninsuffizienz bei Hunden

Niereninsuffizienz, auch als Nierenversagen bezeichnet, ist eine schwerwiegende Erkrankung, bei der die Nieren nicht mehr in der Lage sind, ihre Funktionen richtig auszuführen. Die Nieren sind lebenswichtige Organe, die für die Filterung von Abfallstoffen aus dem Blut, die Regulierung des Wasserhaushalts und die Produktion von Hormonen verantwortlich sind. Eine Beeinträchtigung dieser Funktionen kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Niereninsuffizienz bei Hunden kann entweder akut (plötzlich) oder chronisch (langsam fortschreitend) auftreten.

Ursachen der Krankheit

Die Ursachen der Niereninsuffizienz bei Hunden sind vielfältig und hängen davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Form handelt:

Akute Niereninsuffizienz

Diese Form tritt plötzlich auf und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Vergiftungen: Aufnahme von giftigen Substanzen wie Frostschutzmittel (Ethylenglykol), bestimmte Medikamente (z. B. NSAIDs), oder giftige Pflanzen.
  • Infektionen: Infektionen wie Leptospirose können die Nieren schnell schädigen.
  • Nierentrauma: Verletzungen oder Durchblutungsstörungen der Nieren.
  • Schock oder Dehydratation: Starker Flüssigkeitsmangel oder Schock kann die Nierenfunktion beeinträchtigen.

Chronische Niereninsuffizienz

Diese Form entwickelt sich allmählich, meist über Monate oder Jahre. Ursachen können sein:

  • Alter: Die Nierenfunktion nimmt bei älteren Hunden natürlicherweise ab.
  • Erbliche Veranlagung: Bestimmte Rassen, wie der Cavalier King Charles Spaniel und der Bullterrier, neigen zu genetischen Nierenproblemen.
  • Langfristige Infektionen oder Entzündungen: Chronische Niereninfektionen oder Nierenentzündungen (Glomerulonephritis) können zu einer langsamen Schädigung der Nieren führen.
  • Harnwegsobstruktion: Verstopfung der Harnwege durch Steine oder Tumoren kann die Nieren langfristig schädigen.
  • Bluthochdruck: Länger anhaltender Bluthochdruck kann die Nieren schädigen.

Symptome der Krankheit

Die Symptome der Niereninsuffizienz bei Hunden sind oft subtil und schreiten langsam voran, besonders bei der chronischen Form. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Vermehrter Durst und häufiges Wasserlassen (Polydipsie und Polyurie)
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Erbrechen und Übelkeit
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Mundgeruch (ammoniakartiger Geruch aufgrund von angesammelten Giftstoffen)
  • Dehydratation: Trockene Haut und Schleimhäute
  • Durchfall
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • Schwankende Körpertemperatur: Fieber oder Untertemperatur
  • Atembeschwerden: In schweren Fällen kann es zu Atemnot durch eine Übersäuerung des Körpers kommen.

In der akuten Phase können die Symptome plötzlich auftreten und sich schnell verschlechtern, während sie bei der chronischen Niereninsuffizienz schleichend beginnen und allmählich schlimmer werden.

Diagnose der Krankheit

Die Diagnose einer Niereninsuffizienz erfordert eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt, einschließlich:

  • Blutuntersuchung: Überprüfung der Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff, SDMA) und Elektrolyte, um die Funktionsfähigkeit der Nieren zu beurteilen.
  • Urinuntersuchung: Analyse des Urins auf Proteine, Blut und das spezifische Gewicht, um die Konzentrationsfähigkeit der Nieren zu bewerten.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder Röntgenaufnahmen der Nieren können helfen, Anomalien wie Tumoren, Steine oder strukturelle Veränderungen zu erkennen.
  • Blutdruckmessung: Chronische Nierenerkrankungen können mit Bluthochdruck einhergehen, was ebenfalls überwacht werden sollte.

Behandlung der Krankheit

Die Behandlung der Niereninsuffizienz hängt von der Schwere der Erkrankung und der zugrunde liegenden Ursache ab. Ziel der Therapie ist es, die Nierenfunktion zu unterstützen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Behandlung der akuten Niereninsuffizienz

  • Flüssigkeitstherapie: Intravenöse Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, um den Flüssigkeitshaushalt wiederherzustellen und Giftstoffe auszuspülen.
  • Entgiftung: Wenn eine Vergiftung die Ursache ist, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um das Gift zu neutralisieren.
  • Medikamente: Je nach Ursache können Antibiotika (bei Infektionen) oder Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion verschrieben werden.
  • Diuretika: Diese Medikamente helfen, überschüssiges Wasser und Salz aus dem Körper zu entfernen, um die Nieren zu entlasten.

Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz

  • Spezielle Nierendiäten: Eine protein- und phosphatarme Diät hilft, die Nieren zu entlasten. Es gibt spezielle kommerzielle Futtersorten für Hunde mit Niereninsuffizienz.
  • Medikamentöse Therapie: Blutdrucksenker, Phosphatbinder oder Medikamente zur Kontrolle des Kaliumspiegels können notwendig sein.
  • Flüssigkeitstherapie: Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz müssen manche Hunde regelmäßig Infusionen erhalten, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.
  • Behandlung von Begleiterscheinungen: Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Anämie (Blutarmut) müssen gezielt behandelt werden.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose bei akuter Niereninsuffizienz hängt stark von der Ursache und der Geschwindigkeit der Behandlung ab. Bei schneller und angemessener Behandlung können Hunde sich vollständig erholen, obwohl eine dauerhafte Schädigung der Nieren nicht ausgeschlossen werden kann.

Bei chronischer Niereninsuffizienz ist die Prognose in der Regel weniger günstig, da die Krankheit nicht heilbar ist. Durch eine frühzeitige Diagnose und geeignete Behandlung kann jedoch das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt und die Lebensqualität des Hundes verbessert werden. Eine regelmäßige Überwachung der Nierenwerte und eine konsequente Nachsorge durch den Tierarzt sind essenziell.

Prävention der Krankheit

Einige Maßnahmen können helfen, das Risiko einer Niereninsuffizienz bei Hunden zu verringern:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat, um die Nieren zu unterstützen.
  • Vermeiden von giftigen Substanzen: Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keinen Zugang zu giftigen Substanzen wie Frostschutzmittel, bestimmten Medikamenten oder giftigen Pflanzen hat.
  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Insbesondere bei älteren Hunden oder genetisch anfälligen Rassen sind regelmäßige Untersuchungen und Bluttests wichtig, um Nierenprobleme frühzeitig zu erkennen.
  • Nierenschonende Diät: Bei Hunden, die anfällig für Nierenprobleme sind, kann eine spezielle Diät helfen, die Nieren zu entlasten.

Zusammenfassung

Niereninsuffizienz ist eine ernste Erkrankung, die sowohl akut als auch chronisch verlaufen kann. Sie beeinträchtigt die Fähigkeit der Nieren, Abfallstoffe aus dem Blut zu filtern, und kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter vermehrter Durst, Appetitlosigkeit und Schwäche. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Vorbeugende Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige tierärztliche Kontrollen können helfen, das Risiko einer Niereninsuffizienz zu minimieren.

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