Progressive Retinaatrophie (PRA)
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Progressive Retinaatrophie (PRA) bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine erbliche Augenerkrankung bei Hunden, die zu einem fortschreitenden Verlust des Sehvermögens führt und schließlich zur vollständigen Erblindung führen kann. Die Krankheit betrifft die Netzhaut (Retina) und entwickelt sich meist langsam, wobei beide Augen gleichermaßen betroffen sind. PRA ist nicht heilbar, aber durch genetische Tests und Zuchtstrategien kann das Risiko, die Krankheit weiterzugeben, minimiert werden.
Ursachen von Progressive Retinaatrophie (PRA)
PRA ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die autosomal-rezessiv vererbt wird. Dies bedeutet, dass beide Elterntiere Träger des defekten Gens sein müssen, damit die Krankheit bei ihren Nachkommen auftritt. Zu den Rassen, die besonders anfällig für PRA sind, gehören:
• Labrador Retriever
• Golden Retriever
• Pudel
• Cocker Spaniel
• Siberian Husky
• Zwergschnauzer
Es gibt verschiedene Formen der PRA, die sich je nach Rasse und Zeitpunkt des Auftretens der Krankheit unterscheiden. Bei einigen Hunden tritt PRA bereits im jungen Alter auf, während sie bei anderen erst im mittleren oder höheren Alter diagnostiziert wird.
Symptome von Progressive Retinaatrophie
Die Symptome von PRA entwickeln sich allmählich und werden oft zunächst vom Hundebesitzer nicht bemerkt, da die Hunde gut an den schleichenden Sehverlust angepasst sind. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
• Nachtblindheit: Eines der ersten Anzeichen von PRA ist die Verschlechterung des Sehvermögens bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dunkelheit. Der Hund hat Schwierigkeiten, sich in der Dämmerung oder Nacht zu orientieren.
• Verschlechterung des Sehvermögens bei Tageslicht: Mit der Zeit wird auch das Sehen bei Tageslicht beeinträchtigt. Der Hund stößt möglicherweise gegen Gegenstände oder zeigt Orientierungsschwierigkeiten in ungewohnter Umgebung.
• Erweiterte Pupillen: Die Pupillen des Hundes erscheinen häufig dauerhaft erweitert, auch bei hellem Licht.
• Reflexionen im Auge: In fortgeschrittenen Stadien der PRA kann das Auge eine ungewöhnliche Reflexion zeigen, die oft als glänzender oder reflektierender „Glow“ im betroffenen Auge wahrgenommen wird.
• Vollständige Erblindung: Im Endstadium führt PRA zu einer vollständigen Erblindung, in der Regel in beiden Augen.
Diagnose von Progressive Retinaatrophie
Die Diagnose von PRA wird in der Regel von einem tierärztlichen Augenarzt gestellt, der spezielle Untersuchungen durchführt, um den Zustand der Netzhaut zu überprüfen. Zu den häufig verwendeten diagnostischen Methoden gehören:
• Augenuntersuchung mit Ophthalmoskop: Mit einem speziellen Augenspiegel kann der Tierarzt die Netzhaut des Hundes betrachten und degenerative Veränderungen erkennen.
• Elektroretinographie (ERG): Diese Technik misst die elektrische Aktivität der Netzhaut und hilft, den Grad der Netzhautschädigung zu bestimmen.
• Genetische Tests: Für viele Hunderassen gibt es spezifische Gentests, die eine Trägerschaft oder das Vorhandensein der Krankheit bei jungen Hunden erkennen lassen. Diese Tests sind besonders nützlich in der Zucht, um betroffene Hunde oder Träger aus der Zucht zu nehmen.
Behandlungsmöglichkeiten von Progressive Retinaatrophie
Leider gibt es keine Heilung für PRA, da es sich um eine fortschreitende und degenerative Erkrankung handelt. Die Behandlung konzentriert sich in der Regel auf das Management der Krankheit und darauf, den Hund so gut wie möglich an die Erblindung anzupassen.
1. Anpassung an die Erblindung
Da PRA langsam fortschreitet, haben Hunde oft genügend Zeit, sich an den Verlust ihres Sehvermögens zu gewöhnen. Hunde können sich überraschend gut auf das Leben ohne Augenlicht einstellen, indem sie sich stärker auf ihre anderen Sinne wie Geruch und Gehör verlassen. Hundebesitzer können helfen, indem sie die Umgebung des Hundes so konstant wie möglich halten und drastische Änderungen im Haushalt vermeiden.
2. Sicherheitsmaßnahmen im Alltag
Es ist wichtig, den Hund in einer sicheren Umgebung zu halten, insbesondere wenn er in unbekannte oder unvorhersehbare Situationen kommt. Hindernisse und gefährliche Bereiche (wie Treppen) sollten gesichert werden, um Verletzungen zu vermeiden.
3. Regelmäßige tierärztliche Überwachung
Auch wenn es keine direkte Behandlung für PRA gibt, sollten regelmäßige tierärztliche Kontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine zusätzlichen Augenerkrankungen wie Katarakte auftreten, die die Lebensqualität des Hundes weiter beeinträchtigen könnten.
Prävention von Progressive Retinaatrophie
Da PRA eine genetische Erkrankung ist, kann sie durch verantwortungsvolle Zuchtpraktiken und den Einsatz von Gentests verhindert werden. Zu den präventiven Maßnahmen gehören:
• Genetische Tests vor der Zucht: Züchter sollten sicherstellen, dass nur Hunde, die nicht Träger des PRA-Gens sind, zur Zucht verwendet werden. Dies kann durch Gentests gesichert werden, die Träger von PRA identifizieren.
• Vermeidung von Trägertieren in der Zucht: Trägerhunde, die selbst nicht erkranken, können das defekte Gen weitervererben. Durch den Ausschluss solcher Hunde aus der Zucht können zukünftige Generationen vor PRA geschützt werden.
• Information und Transparenz: Züchter sollten zukünftige Hundebesitzer über das PRA-Risiko aufklären und darauf achten, dass auch sie genetische Tests durchführen, wenn sie vorhaben, ihre Hunde zu züchten.
Langfristige Prognose
Obwohl PRA nicht heilbar ist und Hunde mit der Zeit erblinden, können die meisten betroffenen Tiere mit der richtigen Unterstützung und Anpassungen ein gutes und erfülltes Leben führen. Hunde, die langsam erblinden, können sich relativ gut an ihre neuen Lebensumstände anpassen, insbesondere wenn sie in einer sicheren und stabilen Umgebung leben. Es ist wichtig, den Hund zu ermutigen, aktiv zu bleiben, da dies das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessert.
Zusammenfassung
Progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die zu einem fortschreitenden Verlust des Sehvermögens führt und letztendlich zur Erblindung führt. Da keine Heilung verfügbar ist, liegt der Schwerpunkt auf der genetischen Prävention durch verantwortungsvolle Zucht und die Anpassung des Hundes an seine neue Lebenssituation. Mit der richtigen Unterstützung und Pflege können Hunde mit PRA jedoch ein glückliches und aktives Leben führen.
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