Pyometra

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Pyometra bei Hunden

Pyometra ist eine schwerwiegende und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die bei weiblichen Hunden auftritt. Dabei handelt es sich um eine Eiteransammlung in der Gebärmutter, die in der Regel durch hormonelle Veränderungen nach der Läufigkeit verursacht wird. Diese Erkrankung betrifft vor allem ältere, nicht kastrierte Hündinnen, kann aber auch jüngere Tiere betreffen. Ohne schnelle Behandlung kann Pyometra zu schweren Komplikationen führen, einschließlich einer Blutvergiftung (Sepsis) und sogar zum Tod.

Ursachen der Krankheit

Pyometra wird in der Regel durch hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit dem Östruszyklus (Läufigkeit) einer Hündin verursacht. Die wichtigsten Faktoren, die zur Entwicklung einer Pyometra beitragen, sind:

  • Hormonelle Veränderungen: Nach der Läufigkeit produziert der Körper einer Hündin das Hormon Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut verdickt, um eine mögliche Trächtigkeit vorzubereiten. Wenn keine Trächtigkeit eintritt, kann diese Verdickung und die geschwächte Immunabwehr zu Infektionen führen.
  • Bakterielle Infektionen: Bakterien, meist Escherichia coli (E. coli), gelangen über die Scheide in die Gebärmutter und können sich dort durch die veränderten Bedingungen vermehren.
  • Alter: Ältere Hündinnen haben ein höheres Risiko, da sie häufig hormonellen Zyklen ohne Trächtigkeit ausgesetzt sind.
  • Einsatz von Hormonpräparaten: Der Einsatz von Medikamenten zur Verhinderung der Läufigkeit kann das Risiko für Pyometra erhöhen.

Symptome der Krankheit

Die Symptome einer Pyometra können je nach Schweregrad und Stadium der Erkrankung variieren. Typische Anzeichen sind:

  • Vaginaler Ausfluss: Eitriger, blutiger oder übelriechender Ausfluss bei offener Pyometra (wenn der Gebärmutterhals geöffnet ist).
  • Fieber: Besonders in frühen Stadien der Infektion.
  • Appetitlosigkeit und Lethargie: Die Hündin wirkt schwach und lustlos.
  • Erbrechen und Durchfall: Verdauungsstörungen können als Folge der Infektion auftreten.
  • Vermehrter Durst (Polydipsie) und vermehrtes Urinieren (Polyurie): Dies ist ein Anzeichen einer systemischen Entzündung oder beginnenden Niereninsuffizienz.
  • Bauchschmerzen: Die Hündin reagiert empfindlich auf Druck im Bauchbereich.
  • Aufgeblähter Bauch: Bei einer geschlossenen Pyometra (wenn der Gebärmutterhals geschlossen ist) kann die Gebärmutter stark anschwellen, was zu einer deutlichen Bauchvergrößerung führt.

Diagnose der Krankheit

Die Diagnose einer Pyometra erfolgt durch eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt, wobei die folgenden Tests häufig angewendet werden:

  • Ultraschall oder Röntgenaufnahmen: Diese bildgebenden Verfahren werden verwendet, um die vergrößerte Gebärmutter und das Vorhandensein von Flüssigkeit zu bestätigen.
  • Bluttests: Sie zeigen oft Anzeichen einer Entzündung oder Infektion, wie erhöhte Leukozytenzahlen (weiße Blutkörperchen).
  • Vaginaler Abstrich: In Fällen von offener Pyometra kann ein Abstrich des vaginalen Ausflusses helfen, die Art der Bakterien zu identifizieren.

Behandlung der Krankheit

Die Behandlung einer Pyometra erfordert in der Regel eine sofortige medizinische Intervention. Die häufigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:

  • Chirurgische Entfernung der Gebärmutter (Ovariohysterektomie): Dies ist die Standardbehandlung für Pyometra und umfasst die Entfernung der infizierten Gebärmutter und der Eierstöcke. Diese Notoperation ist in der Regel die sicherste und effektivste Methode, die Erkrankung zu behandeln.
  • Medikamentöse Behandlung: In seltenen Fällen und nur bei offener Pyometra können Antibiotika und Medikamente, die die Gebärmutter zur Kontraktion anregen (Prostaglandine), verwendet werden, um die Infektion auszuspülen. Dies ist jedoch riskanter und wird meist nur bei Zuchttieren in Betracht gezogen, die erhalten werden sollen.

Die chirurgische Behandlung bietet die besten Heilungschancen und verhindert ein erneutes Auftreten der Pyometra.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für eine Hündin mit Pyometra hängt von der Schnelligkeit der Diagnose und Behandlung ab. Hunde, die frühzeitig operiert werden, haben in der Regel eine gute Prognose. Bei verzögerter Behandlung oder schwerer systemischer Infektion (Sepsis) können die Heilungschancen sinken.

Nach der Operation ist eine Nachsorge erforderlich, die Folgendes umfasst:

  • Schmerzlinderung und Antibiotika, um die Infektion zu bekämpfen und die Heilung zu fördern.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.
  • Ruhe und Schonung des Hundes während der Erholungsphase.

Prävention der Krankheit

Die beste Prävention gegen Pyometra ist die Kastration (Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken) einer Hündin, wenn keine Zucht geplant ist. Kastrierte Hündinnen können keine Pyometra entwickeln, da das erkrankte Organ entfernt wurde. Weitere Maßnahmen umfassen:

  • Vermeidung von Hormonpräparaten, die zur Unterdrückung der Läufigkeit verwendet werden.
  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, besonders bei älteren, nicht kastrierten Hündinnen, um frühzeitig Anzeichen für Gebärmutterprobleme zu erkennen.

Zusammenfassung

Pyometra ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die vor allem ältere, nicht kastrierte Hündinnen betrifft. Sie entsteht durch hormonelle Veränderungen, die zu einer bakteriellen Infektion der Gebärmutter führen. Zu den Symptomen gehören vaginaler Ausfluss, Bauchschmerzen und Fieber. Die Standardbehandlung ist eine Notoperation zur Entfernung der Gebärmutter, die in den meisten Fällen eine gute Prognose bietet. Die beste Prävention gegen Pyometra ist die Kastration.

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