Trockenes Auge (Keratoconjunctivitis sicca)

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Trockenes Auge (Keratoconjunctivitis sicca)

Trockenes Auge (Keratoconjunctivitis sicca) bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Das "trockene Auge", auch bekannt als Keratoconjunctivitis sicca (KCS), ist eine häufige Augenkrankheit bei Hunden, die durch eine unzureichende Produktion von Tränenflüssigkeit verursacht wird. Da Tränen die Hornhaut schützen und mit Feuchtigkeit versorgen, führt ein Mangel an Tränen zu chronischer Reizung, Entzündung und potenziell schweren Augenschäden. Frühzeitig erkannt, lässt sich diese Erkrankung gut behandeln, aber unbehandelt kann sie zu Schmerzen und Erblindung führen.

Ursachen von trockenem Auge bei Hunden

Es gibt verschiedene Ursachen für das trockene Auge bei Hunden, wobei einige Rassen anfälliger sind als andere:

  • Autoimmunerkrankungen: Die häufigste Ursache von KCS ist eine Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem die Tränendrüsen angreift und deren Funktion beeinträchtigt.
  • Bestimmte Hunderassen: Einige Rassen sind genetisch prädisponiert für trockenes Auge, darunter:some text
    • Cocker Spaniel
    • West Highland White Terrier
    • Shih Tzu
    • Lhasa Apso
    • Englische Bulldogge
    • Pekingese
  • Verletzungen oder Traumata: Schäden an den Tränendrüsen durch Verletzungen oder chirurgische Eingriffe im Kopf- oder Augenbereich können die Tränenproduktion verringern.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie bestimmte Antibiotika oder Betablocker, können als Nebenwirkung eine reduzierte Tränenproduktion verursachen.
  • Nervenschäden: Schäden an den Nerven, die die Tränendrüsen versorgen, können ebenfalls zu trockenem Auge führen.
  • Infektionen: Bestimmte Virusinfektionen, wie das Canine Adenovirus, können die Tränendrüsen beeinträchtigen.
  • Alter: Ältere Hunde sind häufiger von KCS betroffen, da die Tränenproduktion mit zunehmendem Alter abnehmen kann.

Symptome von trockenem Auge bei Hunden

Die Symptome des trockenen Auges entwickeln sich meist schleichend und können leicht übersehen werden. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Dicker, schleimiger oder gelblicher Ausfluss aus den Augen
  • Rötung und Entzündung der Bindehaut (Konjunktivitis)
  • Häufiges Blinzeln oder Zusammenkneifen der Augen
  • Trockene, matte oder trübe Hornhaut
  • Reiben der Augen mit den Pfoten oder am Boden
  • Wiederkehrende Augeninfektionen
  • Geschwüre auf der Hornhaut (Hornhautulzera)
  • Vermindertes Sehvermögen oder Blindheit in fortgeschrittenen Fällen

Diagnose von trockenem Auge bei Hunden

Die Diagnose von trockenem Auge wird in der Regel durch eine Augenuntersuchung beim Tierarzt gestellt. Die wichtigsten Diagnosemethoden umfassen:

  • Schirmer-Tränentest: Dieser einfache Test misst die Tränenproduktion des Auges. Ein spezieller Papierstreifen wird in den unteren Bindehautsack gelegt, um die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit in einem festgelegten Zeitraum zu bestimmen.
  • Fluoreszein-Färbung: Um festzustellen, ob die Hornhaut geschädigt ist oder Geschwüre vorliegen, wird ein fluoreszierender Farbstoff auf das Auge aufgetragen.
  • Spaltlampenuntersuchung: Mit diesem speziellen Mikroskop können die Augenstrukturen genauer untersucht werden.

Behandlung von trockenem Auge bei Hunden

Die Behandlung des trockenen Auges zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Tränenproduktion zu steigern und Komplikationen zu vermeiden. Zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  • Künstliche Tränen: Tränenersatzmittel in Form von Augentropfen oder Gelen helfen, das Auge feucht zu halten und die Symptome zu lindern.
  • Immunmodulatoren: Medikamente wie Cyclosporin oder Tacrolimus werden oft eingesetzt, um die Funktion der Tränendrüsen zu verbessern und die Tränenproduktion anzuregen, indem sie das Immunsystem unterdrücken, das die Drüsen angreift.
  • Antibiotische Augentropfen: Bei sekundären Infektionen, die durch den trockenen Zustand des Auges verursacht werden, sind antibiotische Augentropfen oder Salben erforderlich.
  • Entzündungshemmende Medikamente: Kortikosteroide können in einigen Fällen zur Reduzierung der Entzündung und zur Linderung der Symptome eingesetzt werden, obwohl sie bei Geschwüren vermieden werden sollten.
  • Operative Behandlung: In schweren oder resistenten Fällen kann eine chirurgische Therapie, wie der parotideale Ductus-Shunt, erwogen werden. Dabei wird ein Speichelgang umgeleitet, um das Auge mit Feuchtigkeit zu versorgen, indem der Speichel anstelle der Tränen auf das Auge gelangt.

Prävention von trockenem Auge bei Hunden

Während nicht alle Fälle von trockenem Auge verhindert werden können, können einige Maßnahmen das Risiko minimieren oder das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen:

  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Besonders bei Hunderassen, die anfällig für KCS sind, sollten regelmäßige Augenuntersuchungen beim Tierarzt durchgeführt werden.
  • Frühe Behandlung: Wenn erste Anzeichen von Augenproblemen wie Tränenfluss, Ausfluss oder Rötung auftreten, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, um irreversible Schäden zu vermeiden.
  • Verantwortungsvolle Zucht: Bei Hunden mit genetischer Veranlagung für KCS sollte auf eine sorgfältige Zuchtpraxis geachtet werden, um das Risiko weiterzugeben.

Zusammenfassung

Das trockene Auge (Keratoconjunctivitis sicca) bei Hunden ist eine Erkrankung, die durch eine verminderte Tränenproduktion gekennzeichnet ist und zu Reizungen, Entzündungen und ernsthaften Augenschäden führen kann. Typische Symptome sind Ausfluss, Rötung und häufiges Blinzeln. Die Diagnose erfolgt über den Schirmer-Tränentest, und die Behandlung umfasst Tränenersatzmittel, Immunmodulatoren und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe. Regelmäßige Augenuntersuchungen und eine frühzeitige Behandlung sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden des Hundes zu erhalten.

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