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Wirbelsäulenfrakturen bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Eine Wirbelsäulenfraktur ist eine schwerwiegende Verletzung, die durch Brüche oder Risse in den Wirbeln der Wirbelsäule eines Hundes entsteht. Diese Frakturen können das Rückenmark schädigen und zu Lähmungen oder schwerwiegenden neurologischen Ausfällen führen. Wirbelsäulenfrakturen sind medizinische Notfälle, die sofortige tierärztliche Versorgung erfordern, da die Zeit bis zur Behandlung entscheidend für die Prognose ist.

Ursachen von Wirbelsäulenfrakturen bei Hunden

Wirbelsäulenfrakturen bei Hunden entstehen meist durch traumatische Ereignisse. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Unfälle oder Traumata: Autounfälle, Stürze aus großer Höhe oder schwere Schläge sind die häufigsten Ursachen für Wirbelsäulenfrakturen. Diese Ereignisse verursachen starke Krafteinwirkungen, die die Wirbel brechen oder verschieben können.
  • Starke körperliche Belastung: Plötzliche, intensive Bewegungen oder Aktivitäten, die die Wirbelsäule übermäßig belasten, können bei Hunden mit bereits bestehenden Wirbelsäulenproblemen oder Schwächen zu Frakturen führen.
  • Knochenerkrankungen: Erkrankungen wie Osteoporose oder Tumore in den Wirbeln können die Stabilität der Wirbelsäule schwächen und das Risiko für Frakturen erhöhen. Tumore können die Knochenstruktur destabilisieren und dazu führen, dass selbst geringfügige Belastungen oder Stürze zu Frakturen führen.

Symptome von Wirbelsäulenfrakturen bei Hunden

Die Symptome einer Wirbelsäulenfraktur hängen von der Schwere der Verletzung und der betroffenen Stelle der Wirbelsäule ab. Häufige Symptome sind:

  • Starke Schmerzen: Hunde mit Wirbelsäulenfrakturen zeigen oft Anzeichen von starken Schmerzen, besonders beim Bewegen oder Berühren des Rückens. Sie können schreien, winseln oder unruhig sein.
  • Lähmungen oder Schwäche: Wenn das Rückenmark durch die Fraktur beschädigt wird, kann es zu Lähmungen oder Schwäche in den Gliedmaßen kommen. Dies tritt oft plötzlich auf und kann die Hinterbeine, die Vorderbeine oder alle Gliedmaßen betreffen, je nach Ort der Fraktur.
  • Koordinationsstörungen (Ataxie): Betroffene Hunde zeigen oft einen unsicheren oder wackeligen Gang, da die Kontrolle über die Bewegungen beeinträchtigt ist.
  • Verlust der Blasen- oder Darmkontrolle: Bei schwereren Verletzungen, die das Rückenmark betreffen, kann der Hund die Kontrolle über Blase und Darm verlieren.
  • Schwache Reflexe: Reflexe in den betroffenen Gliedmaßen können abgeschwächt oder vollständig verloren sein.
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Laufen: Hunde mit Wirbelsäulenfrakturen können Schwierigkeiten haben, sich zu bewegen oder überhaupt aufzustehen.

Diagnose von Wirbelsäulenfrakturen bei Hunden

Die Diagnose einer Wirbelsäulenfraktur erfordert eine gründliche Untersuchung und spezielle bildgebende Verfahren, um das Ausmaß der Fraktur und die Schädigung des Rückenmarks zu bestimmen:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund auf Schmerzen, neurologische Ausfälle und Bewegungsstörungen untersuchen. Dabei wird der Zustand der Wirbelsäule sowie die Reflexe der Gliedmaßen überprüft.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder sind das erste Diagnosemittel, um Frakturen in den Wirbeln zu identifizieren. Sie helfen, die Lage und das Ausmaß der Fraktur zu beurteilen.
  • CT-Scan oder MRT: In schweren Fällen oder wenn das Rückenmark betroffen ist, können ein CT-Scan oder eine MRT erforderlich sein. Diese Verfahren liefern detailliertere Bilder und helfen, das Ausmaß der Schädigung des Rückenmarks oder der umliegenden Strukturen zu bestimmen.
  • Myelographie: Dies ist ein spezielles Röntgenverfahren, bei dem ein Kontrastmittel in den Rückenmarkskanal injiziert wird, um den Zustand des Rückenmarks genauer zu beurteilen.

Behandlung von Wirbelsäulenfrakturen bei Hunden

Die Behandlung von Wirbelsäulenfrakturen hängt von der Schwere der Fraktur und der Schädigung des Rückenmarks ab. Es gibt sowohl konservative als auch chirurgische Behandlungsmöglichkeiten:

  • Konservative Behandlung:some text
    • Ruhigstellung und Schmerzmanagement: Bei leichten Frakturen ohne erhebliche Rückenmarksschädigung kann der Hund durch Ruhigstellung und Schmerzmittel behandelt werden. Der Hund muss über Wochen bis Monate strikt ruhig gehalten werden, um die Heilung der Wirbel zu ermöglichen.
    • Orthopädische Unterstützung: In einigen Fällen kann eine Orthese oder ein spezielles Stützhilfsmittel verwendet werden, um die Wirbelsäule während der Heilung zu stabilisieren.
  • Chirurgische Behandlung:some text
    • Wirbelsäulenstabilisierung: In schweren Fällen, insbesondere wenn das Rückenmark beschädigt ist, kann eine Operation erforderlich sein, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Bei dieser Operation werden Platten, Schrauben oder Drähte verwendet, um die gebrochenen Wirbel wieder in die richtige Position zu bringen und sie zu fixieren.
    • Dekompression des Rückenmarks: Wenn das Rückenmark durch die Fraktur komprimiert wird, kann eine Dekompressionsoperation notwendig sein, um den Druck auf das Rückenmark zu verringern und weitere Schäden zu verhindern.
  • Physiotherapie und Rehabilitation: Nach der Operation oder konservativen Behandlung ist Physiotherapie entscheidend, um die Beweglichkeit und Muskulatur zu erhalten und die Erholungszeit zu verkürzen. Sanfte Übungen und Hydrotherapie (Wassertherapie) können helfen, die Heilung zu fördern und die Funktion der Gliedmaßen zu verbessern.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit Wirbelsäulenfrakturen hängt von der Schwere der Verletzung, der betroffenen Stelle und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Hunde mit leichten Frakturen und ohne erhebliche Schädigung des Rückenmarks haben in der Regel eine gute Prognose, während Hunde mit schweren Rückenmarksschäden eine schlechtere Prognose haben und möglicherweise nie wieder die volle Beweglichkeit erlangen.

  • Früherkennung und Behandlung: Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Heilungschancen zu maximieren und bleibende neurologische Schäden zu verhindern.
  • Langfristige Rehabilitation: Viele Hunde benötigen eine langfristige Physiotherapie und Rehabilitation, um ihre Muskulatur wieder aufzubauen und die Beweglichkeit zu verbessern.

Prävention von Wirbelsäulenfrakturen bei Hunden

Während nicht alle Unfälle oder Traumata verhindert werden können, gibt es einige Maßnahmen, um das Risiko von Wirbelsäulenfrakturen zu minimieren:

  • Vermeidung von gefährlichen Situationen: Hunde sollten immer an der Leine gehalten werden, wenn sie in der Nähe von Straßen oder anderen Gefahrenquellen laufen, um Unfälle zu vermeiden.
  • Schutz vor Stürzen: Treppenhäuser oder Balkone sollten gesichert werden, um zu verhindern, dass Hunde aus großer Höhe fallen.
  • Sicherer Transport im Auto: Hunde sollten im Auto immer gesichert sein, entweder durch ein Sicherheitsgeschirr oder in einer stabilen Transportbox, um sie bei Unfällen zu schützen.
  • Frühzeitige Behandlung von Knochenerkrankungen: Hunde, die an Knochenerkrankungen wie Osteoporose oder Tumoren leiden, sollten regelmäßig tierärztlich untersucht und behandelt werden, um Frakturen zu verhindern.

Zusammenfassung

Wirbelsäulenfrakturen sind ernste Verletzungen bei Hunden, die durch Traumata oder Knochenerkrankungen verursacht werden können. Sie führen zu starken Schmerzen, Lähmungen oder Koordinationsstörungen. Eine frühzeitige Diagnose durch Röntgen oder MRT sowie eine sofortige Behandlung – entweder konservativ durch Ruhigstellung oder chirurgisch durch Stabilisierung – sind entscheidend für die Heilung. Die Prognose hängt von der Schwere der Fraktur und der Schädigung des Rückenmarks ab, wobei eine langfristige Rehabilitation oft notwendig ist, um die Beweglichkeit und Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

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