Zystinurie

Home
Glossar
Zystinurie

Zystinurie bei Hunden

Zystinurie ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die bei Hunden auftritt und zu einer unzureichenden Rückresorption der Aminosäure Zystin in den Nieren führt. Dies führt zur Bildung von Zystinsteinen in den Harnwegen, die schmerzhaft und potenziell gefährlich für betroffene Hunde sein können. Das frühzeitige Erkennen und die richtige Behandlung dieser Erkrankung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Ursachen der Zystinurie bei Hunden

Zystinurie wird durch eine genetische Mutation verursacht, die die Funktion der Nieren beeinträchtigt. Diese Mutation führt dazu, dass Zystin, eine schwefelhaltige Aminosäure, nicht richtig im Körper resorbiert wird und sich im Urin anreichert. Da Zystin schlecht wasserlöslich ist, kann es zur Bildung von Kristallen und Steinen kommen.

Besonders betroffen sind bestimmte Rassen, bei denen die genetische Veranlagung häufiger auftritt. Zu den betroffenen Rassen gehören:

  • Neufundländer
  • Dackel
  • English Bulldog
  • Irish Terrier

Zystinurie tritt bei männlichen Hunden häufiger auf als bei weiblichen.

Symptome der Zystinurie bei Hunden

Die Symptome der Zystinurie resultieren aus der Bildung von Zystinsteinen in den Harnwegen und können folgende Anzeichen umfassen:

  • Häufiges Wasserlassen oder Schwierigkeiten beim Urinieren
  • Schmerzen beim Urinieren (Dysurie)
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • Übermäßiges Lecken des Genitalbereichs
  • Apathie oder Unwohlsein
  • In schweren Fällen: vollständiger Harnwegsverschluss, der lebensbedrohlich sein kann

Diagnose der Zystinurie bei Hunden

Die Diagnose der Zystinurie erfolgt durch verschiedene Methoden, um das Vorhandensein von Zystinsteinen und die zugrunde liegende Stoffwechselstörung festzustellen:

  • Urinanalyse: Eine Urinprobe zeigt das Vorhandensein von Zystinkristallen. Auch der pH-Wert des Urins wird überprüft, da Zystinsteine sich in saurem Urin leichter bilden.
  • Röntgen oder Ultraschall: Diese bildgebenden Verfahren helfen, größere Steine in der Blase oder den Harnwegen zu lokalisieren.
  • Genetische Tests: Bei Verdacht auf eine erbliche Veranlagung können spezielle Tests durchgeführt werden, um die genetische Mutation zu bestätigen.

Behandlung der Zystinurie bei Hunden

Die Behandlung von Zystinurie konzentriert sich darauf, die Bildung von Zystinsteinen zu verhindern und bestehende Steine zu entfernen. Zu den wichtigsten Behandlungsansätzen gehören:

  • Ernährungsumstellung: Eine proteinarme Diät und spezielle Futterzusätze können den Zystinspiegel im Urin senken. Ziel ist es, den Urin alkalischer zu machen, um die Bildung von Zystinsteinen zu reduzieren.
  • Medikamentöse Therapie: Medikamente wie D-Penicillamin oder Thiola (Tiopronin) können eingesetzt werden, um Zystin im Urin besser löslich zu machen.
  • Chirurgische Entfernung: In schweren Fällen, wenn Zystinsteine bereits die Harnwege blockieren, kann eine Operation erforderlich sein, um die Steine zu entfernen.
  • Erhöhung der Wasseraufnahme: Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr kann helfen, den Urin zu verdünnen und das Risiko von Steinbildungen zu verringern.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit Zystinurie ist bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung gut. Allerdings müssen betroffene Hunde oft lebenslang auf eine spezielle Diät und möglicherweise Medikamente angewiesen bleiben, um das Risiko der Steinbildung zu minimieren. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen, einschließlich Urintests und gegebenenfalls bildgebender Verfahren, sind notwendig, um den Zustand zu überwachen und Rückfälle zu verhindern.

Prävention der Zystinurie bei Hunden

Da Zystinurie eine genetisch bedingte Erkrankung ist, kann sie nicht vollständig verhindert werden. Um das Risiko zu minimieren, können jedoch einige Maßnahmen ergriffen werden:

  • Zuchtauswahl: Bei der Zucht sollten nur Hunde ohne bekannte genetische Prädisposition für Zystinurie eingesetzt werden. Genetische Tests können dabei helfen, betroffene Tiere aus der Zucht auszuschließen.
  • Regelmäßige Urinkontrollen: Bei Hunden aus betroffenen Rassen oder mit familiärer Vorgeschichte sollten regelmäßige Urintests durchgeführt werden, um frühzeitig Zystinkristalle zu erkennen.
  • Ausreichende Wasseraufnahme: Eine ständige Versorgung des Hundes mit ausreichend Wasser kann helfen, den Urin zu verdünnen und die Bildung von Steinen zu verhindern.

Zusammenfassung

Zystinurie ist eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, die zu schmerzhaften Harnsteinen bei Hunden führen kann. Bestimmte Rassen sind besonders anfällig, und eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Mit der richtigen Ernährung, medikamentösen Therapie und gegebenenfalls chirurgischen Eingriffen können betroffene Hunde jedoch ein gutes Leben führen.

Deine kostenlose
Futterberatung
mit Oh Bella.

Freie Slots sind aktuell verfügbar